Nun ist es also schon ein paar Wochen alt, das neue Album BANKRUPT! von Phoenix. Wenn man sich die Rezensionen im Netz durchliest, merkt man schnell, dass es die einen lieben und die anderen doch irgendwie mehr erwartet haben. Aber mal ganz im Ernst, wer ein neues WOLFGANG AMADEUS PHOENIX wollte, wird schon etwas länger brauchen, um die Klasse von BANKRUPT! zu erkennen.
Den Anfang auf dem Album macht mit „Entertainment“ auch gleich die aktuelle Single. Mit einen leichten Japano Touch irritiert sie leicht, aber spätestens beim 3. Hören im Club wird auch der größte Kritiker das Tanzbein schwingen. Weiter geht es mit „The Real Thing“ & „S O S In Bel Air“, beides instrumental starke Nummern, aber auch sie überzeugen noch nicht so wirklich von der Klasse des Albums. Dies geschieht aber mit „Trying To Be Cool“ in welchem Phoenix nicht nur zu alter Stärke wie auf UNITED finden, sondern auch einen gewissen Witz versprühen. Muss man wirklich immer cool sein, um gemocht zu werden? Phoenix versuchen es mit dem Titelsong „Bankrupt!“, aber dieser erstickt in einem elektronischen Soundgewand von 6 Minuten und wird am Ende dann doch noch von Thomas Mars gesanglich gerettet. Mit diesem langen Zwischenspiel wollte die Band dann wohl auch ein Zeichen setzen. Denn nun geht es endlich los. „Drakkar Noir“ kommt zwar auch wieder mit japanischen Einflüssen daher, hat aber durchaus mehr Potential als „Entertainment“. Ob das daran liegt, dass sich die Band bei „Drakkar Noir“ vom Duft des 1982 erschienen Parfüms hat beeinflussen lassen, wird aber ihr Geheimniss bleiben. Die letzten vier Songs sind bis auf „Chloroform“ dann doch gelungen und retten BANKRUPT! davor, nur ein weiterer Staubfänger in der Plattensammlung zu werden.
Fazit ist: Phoenix liefern ein gutes Album ab, hätten sich aber eventuell auch noch ein wenig länger mit Philip Zdar von Cassius ins Studio setzen sollen, um so einigen Songs den letzten Schliff zu geben. Für wahre Fans sei aber jetzt noch mal die Deluxe Edition empfohlen. Hier zeigt sich nämlich in 71 Studioaufnahmen, was alles geändert wurde oder was es nicht auf das Album geschafft hat.
VÖ-Datum 19.04.2013 Warner Music
Ohr d’oeuve: Trying To Be Cool, Drakkar Noir, Oblique City, Don´t
Tracklist
01. Entertainment
02. The Real Thing
03. SOS in Bel Air
04. Trying to Be Cool
05. Bankrupt!
06. Drakkar Noir
07. Chloroform
08. Don’t
09. Bourgeois
10. Oblique City
Gesamteindruck: 7/10
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