Mit Festivals ist das ja immer so eine Sache. Erst beginnen sie im kleinen Kreis mit wenigen Bands und vergrößern sich dann mit wachsendem Erfolg stetig. Auch beim Appletree Garden Festival lassen sich ähnliche Phänomene beobachten. Erst wurde im vergangenen Jahr eine zweite Bühne in die idyllische Waldlandschaft gebaut und auch dieses Jahr, nachdem das Festival erneut innerhalb kurzer Zeit restlos ausverkauft wurde, gab es einige Neuerungen.
Eigentlich als kleines Zwei-Tages-Festival geplant, schickten die Veranstalter dieses Jahr vier Acts schon am Donnerstag Abend auf die Bühne, um die bereits angereisten Festivalbesucher zu unterhalten. Zwar mussten die Organisatoren im Vorfeld etwas Kritik einstecken, weil diese Bands auch im regulären Line-Up gelistet wurden, da allerdings der Campingplatz Donnerstagabend schon so übersäht mit Zelten und Pavillons war, dass nur noch in den hintersten Ecken freie Flächen zu finden waren, haben wohl nur wenige die Warm-up Show verpasst.
Kaum war der erste von einigen Regenschauern an diesem Wochenende vorüber, betrat die erste Band des Abends die kleine Bühne, die extra für diesen Tag auf dem Campingplatz aufgebaut wurde. Die Indie-Folk Band Mighty Oaks aus Berlin waren die ersten, die den inoffiziellen Teil des Appletree Gardens eröffnen durften und brachten die Camper trotz ordentlich schwül-warmer Temperaturen zum Tanzen. Die Hitze schien den meisten auch nicht wirklich viel auszumachen, denn einer der vielen Vorteile von Festivals ist, dass ein angemessenes Outfit auch aus relativ wenig Kleidung bestehen kann.
Weitergeführt wurde die nicht ganz so kleine Zeltplatzparty von einem alten Appletree Garden-Hasen. Marius Lauber a.k.a. Roosevelt trat in den vergangenen Jahren schon als Schlagzeuger der Indie-Band Beat!Beat!Beat! auf dem Festival auf und kehrte nun mit seinem Soloprojekt zurück. Seine Musik, die er selbst als eine Mischung aus „Italo Disko, Pop und Synthie-Sounds” beschreibt, steigerte noch einmal die Stimmung, die ihren Höhepunkt bei der letzten Band des Abends Fuck Art, Let’s Dance! fand. Und hier war der Name auch Programm. Mit ihrer Mischung aus Elektrobeats, treibenden Gitarren und guter Laune steckte sie auch alle Festivalbesucher an und animierten sie mit ihnen zu feiern. Und als wäre das nicht genug, wurde auch noch für die Verpflegung gesorgt und eine Flasche Pfeffi ans Publikum verteilt. Einen weiteren Höhepunkt stellten die Holi-Farbbeutel dar, die ein Besucher bei einem der vielen Open-Airs einsteckte und nun von der Bühe aus über die Köpfe des Publikums verteilte.
Abgerundet wurde dieser erste Abend von Klaus Fiehe, der den meisten als Moderator bei 1Live bekannt sein dürfte. Zu den elektronischen Klängen, die er auflegte, tanzten die meisten dann noch bis in die frühen Morgenstunden bevor sich alle in ihre Zelte zurückzogen um mehr oder weniger fit für den eigentlichen Start des Festivals zu sein.
Eindrücke vom AppleTree Garden Festival, Fotos: Juli L.
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