Zwar ist das neue Werk bereits einige Wochen erhältlich, trotzdem erhält EVIL FRIENDS noch eine Kaufempfehlung von jmc. Denn die zwölf Songs, die das amerikanische Quintett hier veröffentlicht, können sich hören lassen. Lehnen sich „Creep In A T-Shirt“ und „Evil Friends“ z.B. stark an den Sound von Garbage an, klingt der Opener „Plastic Soldiers“ durch das Klavier etwas nach Coldplay. Doch auch Vergleiche mit den Cranberries oder anderen Interpreten mit etwas mehr Soul können einem beim Hören in den Sinn kommen. Dabei handelt es sich mitnichten um einen reinen Abklatsch – bestimmte Stile und Riffs zu verwenden heben das Album vom gewöhnlichen Indierock ab. Musikalisch dicht inszeniert und arrangiert ohne jemals anstrengend zu werden, schaffen Portugal. The Man einen zeitlosen Sound, der bei Liebhabern der unterschiedlichsten Genres sowie in nahezu allen Altersklassen seine Anhänger finden dürfte.
Dabei spielt es keine Rolle, ob es etwas rockiger zugeht oder eher ruhiger wie bei „Sea Of Air“, alle Lieder besitzen eine gewisse Qualität und sind sehr eingängig und einprägend. Die rein männliche Band hat für einige Songs auch Gastsängerinnen verpflichtet, die den Tracks sehr gut tun und ihnen eine melancholische Note verleihen, ohne sich im Kitsch zu verlieren.
Raffiniert erschaffen Portugal. The Man DAS Sommeralbum und zwar ohne mit Discobeats unterlegter nerv tötender Partymusik. Mehr davon bitte!
Ohr D’oeuvre: Creep In A T-Shirt / Hip Hop Kids / Sea Of Air / Holy Roller (Hallelujah)
VÖ: 31.05.2013; Atlantic (Warner)
Tracklist:
01. Plastic Soldiers
02. Creep In A T-Shirt
03. Evil Friends
04. Modern Jesus
05. Hip Hop Kids
06. Atomic Man
07. Sea Of Air
08. Waves
09. Holy Roller (Hallelujah)
10. Someday Believers
11. Purple Yellow Red And Blue
12. Smile
Gesamteindruck: 8/10
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