Josh Homme und seine Mannen beehren wieder das Rheinland und die Fans kommen zu Tausenden. Reichte vor rund zwei Jahren noch das Kölner E-Werk, so ist dieses Mal die Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf ausverkauft – selbst der WDR ist für eine Aufnahme des Rockpalastes am Start.
Aber auch der Support an diesem Abend kann sich hören lassen: Band Of Skulls wurden bekannt, da der Song „Friends“ sich auf dem Soundtrack von Twilight – New Moon wiederfindet. Seitdem geht es steil bergauf und die drei Mitglieder Russell Marsden (Gitarre und Gesang), Emma Richardson (Bass und Gesang) und Matthew Hayward (Schlagzeug) rocken sich in immer mehr Herzen. Sie selbst bezeichnen ihre Musik als bluesigen Rock’n’Roll und das trifft es eigentlich ganz gut. Unbekümmert und mit großer Spielfreude geht das Trio aus Southhampton zu Werke und präsentiert neben „Friends“ auch andere Songs aus der Bandgeschichte. Nach rund 40 Minuten ist der Gig Geschichte, die Fans aufgewärmt, in voller Vorfreude auf Josh Homme und seine Band. Und die beginnt gewohnt laut und gitarrenlastig. Beim Opener „You Think I Ain’t Worth A Dollar But I Feel Like A Millionaire“ merkt man deutlich, dass Gründungsmitglied Nick Oliveri schmerzlich fehlt. Im Original auf CD singt oder besser gesagt schreit er bei diesem Song sich die Seele aus dem Leib, ganz so dreckig bekommt Homme das nicht hin. Danach in der Setlist „No one knows“ und somit einen Hit der Bandgeschichte folgen zu lassen, erweist sich als geschickter Schachzug, denn spätestens jetzt sind alle hellwach.
Von da an haben die Jungs ein leichtes Spiel und den Laden vollends im Griff, zumal der harte, laute aber auch gute Sound ihnen keine Probleme bereitet. Die neun Songs des aktuellen Albums …LIKE CLOCKWORK sind geschickt verteilt, so dass alles gut gemischt erscheint und dadurch die Stimmung niemals abebbt. Einzig die Frühwerke QUEENS OF THE STONE AGE sowie RATED R sind für manchen Fan eher schlecht repräsentiert. Der Stimmung tut dies allerdings keinen Abbruch. Publikum und Band geben auf der Bühne und im Saal alles, rennt wegen der TV-Aufzeichnung auch ein wenig die Zeit davon. Das mag der Grund sein, wieso sich Josh Homme noch wortkarger als sonst gibt und für Kommunikation mit den Fans kaum Zeit bleibt. Das alles ist aber zu verschmerzen, denn zusammen mit den Videos, die im Einklang mit der Musik laufen, bieten die Stoner-Rocker eine Show vom allerfeinsten, wo man nur das Ende bemängeln kann. So ein perfekter Gig dürfte ruhig mehrere Stunden lang gehen. Chapeau vor dieser Energieleistung.
Wer sich selbst überzeugen möchte, kann das am 25.11. um 00:15 Uhr tun und im WDR Fernsehen die Sendung Rockpalast einschalten. Aber dabei bitte auf die Nachbarn achten!
Setlist:
You Think I Ain’t Worth A Dollar But I Feel Like A Millionaire
No One Knows
My God Is The Sun
Burn The Witch
I Sat By The Ocean
Long Slow Goodbye
Like Clockwork
In the Fade
Misfit Love
If I Had A Tail
Kalopsia
Little Sister
Fairweather Friends
Smooth Sailing
Make It Wit Chu
Mexicola
Sick, Sick, Sick
Better Living Through Chemistry
Go With the Flow
The Vampyre of Time and Memory
I Appear Missing
A Song for the Dead
Fotos: Daniel Berbig
Queens of The Stone Age