“You can call this coming clean or the repeat / of what you know about the struggles I once / had as I’m learning to let go…..”
Mit diesem Satz nimmt Jeremy Bolm allen Szenebesserwissern, die bereits sehnsüchtig in ihren Startlöchern darauf warteten, Touché Amoré Stillstand oder Ausverkauf vorzuwerfen, jeglichen Wind aus den Segeln. Und nein, ich werde mich jetzt auch nicht auf das dünne Eis begeben und IS SURVIVED BY mit dem Vorgänger PARTING THE SEA BETWEEN BRIGHTNESS AND ME vergleichen. Warum? Weil diese Platte hier es schlichtweg nicht nötig hat, sich an irgendetwas messen zu lassen. IS SURVIVED BY steht mit jeder Zeile, mit jedem Riff für sich selbst, für die konsequente Weiterentwicklung einer Band, die was zu sagen hat und dies auch unumwunden tut. Was mit „Gravity, Metaphorically“ von der Split-7“ mit Pianos Become the Teeth bereits angekündigt wurde, findet auf IS SURVIVED BY seine Fortsetzung. Touché Amoré nehmen in Songs wie „To Write Content“ oder aber „Praise/Love“ ein wenig das Tempo raus, ohne jedoch auch nur ansatzweise an Intensität zu verlieren – im Gegenteil, gerade die ruhigeren Passagen lassen Jeremy Bolm intensiver denn je klingen. Diese Einschätzung findet spätestens mit „Non Fiction“ ihren Höhepunkt, diesem zähflüssig beginnenden Brocken, der sich spätestens mit Bolms Einsatz zum intensivsten Song im Musikjahr 2013 mausert und einen mit offenem Mund und Ganzkörpergänsehaut zurücklässt.
Alles in allem, neben Modern Life is Wars FEVER HUNTING, die beste Genreplatte dieses Jahres.
Ohr d’oeuvre: Non Fiction/Anyone/Anything, Praise/Love
VÖ: 27.09.2013 Deathwish / Indigo
Tracklist:
01. Just Exist
02. To Write Content
03. Praise Love
04. Anyone Anything
05. DNA
06. Harbor
07. Kerosene
08. Blue Angel
09. Social Caterpillar
10. Non Fiction
11. Steps
12. Is Survived By
Gesamteindruck: 9/10
Mehr zu Touché Amoré