Die Freude vor dem Konzert war groß. Immerhin bekam man erst vor kurzem einen Vorgeschmack auf die kürzlich erschienene Platte. FREE YOUR MIND hatte bereits im November den Vermerk „grandios“ aufgesetzt bekommen. Tanzbarer, knackiger Elektro-Pop in seiner bislang vierten Ausgabe.FREE YOUR MIND: Fühle dich ungezwungen und schwerelos zugleich. Die vierte LP der Electro-Popper verkörpert genau dieses Sinnbild, das am Abend auf die Bühne vom Gebäude 9 transportiert wurde. Mittlerweile erhält man nicht mehr oft die Gelegenheit, das Trio live auf einer überschaubaren Bühne zu erleben. Sie touren sonst mit weiteren namhaften Elektro-Größen quer durch die Welt. Das denken sich sicher auch Shine, die zur Zeit als französischer Trip Hop-Support die Cut Copies begleiten dürfen. Nicht schlecht für eine Band, die nur wenige Songs ihr Eigen nennen kann und sicher weitaus weniger Explorers aufweist als die australischen Hit-Giganten; Cut Copy erfreuen sich enorm großer Beliebtheit. Das ist auch an diesem Abend spürbar.
In der Hauptrolle: Dan Whitford, Publikumsmagnet und „die Stimme“ von Cut Copy zugleich, der an diesem Abend gut gelaunt scheint, zumindest lächelt er hin und wieder recht optimistisch. Alle Konzertbesucher tun es ihm gleich und tanzen bereits nach dem ersten Klangbeitrag kräftig mit. Nicht verwunderlich: Die Songs des Abends wie „We Are Explorers“ und „Take Me Higher“ sind allesamt vom recht tanzbaren, neuen Album, angereichert mit Klassikern wie „Hearts On Fire“. Ein weiteres Highlight ist das brisante Farbenspiel, das sich dank ausgefeilter Pyrotechnik über die gesamte Bühne erstreckt. Gleichermaßen bunt ist auch das elektronische Farbspektrum, das die drei Australier auf FREE YOUR MIND bedienen.
Nach „Meet Me in The House of Love“ macht sich beinah trübe Stimmung im Gebäude 9 breit, weil entgegen der Zurufe etlicher Besucher der neue Dance-Kracher „Footsteps“ nicht gespielt wurde. Wie dem auch sei: Man kann eben nicht auf jeden Wunsch eingehen. Als sich der Auftritt dem Ende zuneigt, die Lichter angehen und man sich plötzlich an der frischen Luft wiederfindet, ist Ernüchterung angesagt.
So schillernd wie die Songs auf der neuen LP war auch ihre Umsetzung beim Auftritt in Köln. Ein Erlebnis, das dazu einlädt, den Vibe mit in die frühen Morgenstunden zu nehmen. Schwer umsetzbar an einem reinen Konzertabend unter der Woche. Dennoch ein Abend, der gesegnet war mit Electro-Pop at its finest!
Fotos: Marc Lamhofer
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