Jupiter Jones – Das Gegenteil von Allem

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Am Anfang steht die Frage, ob man an dieser Stelle das Sell Out-Fass aufmachen sollte? Ja, man sollte! Weil wir es hier mit einer Band zu tun haben, die aus dem Punkrock Proletariat kommt, über eine treu ergebene Fanbase verfügte und genau dieser gerade gehörig vor den Kopf stößt.

Beim fünften Album von Jupiter Jones handelt es sich um eine an vielen Stellen glattgebügelte „Deutsch-Pop-Platte“, die offensichtlich dem Anspruch der Plattenfirma gerecht werden will, den ein oder anderen Hit fürs Radio zu liefern. Ob die Band damit ihren eigenen Ansprüchen gerecht wird, darf zumindest bezweifelt werden. Bands, die diesen Weg gehen, sprechen im Vorlauf neuer Platten gern von Weiterentwicklung. Dies ist auch per se nicht falsch, die Frage, die man sich jedoch stellen darf, ist, wer bei dieser Entwicklung hinter sich gelassen wird und vor allem, ob Weiterentwicklung in diesem Fall nicht eher Fortentwicklung ist, weg von einer Band, die was zu sagen hat, hin zu einer Band der ihre Alleinstellungsmerkmale auf dem Weg zum Erfolg abhandengekommen sind.

Nicht dass es sich bei DAS GEGENTEIL VON ALLEM um einen Totalausfall handelt. Es gibt diese Momente in denen das große Talent von Sänger Nicolas Müller, Alltagssituationen in tolle Songs zu verpacken, aufblitzt. So erinnert „Zuckerwasser“ textlich an die Frühwerke der Band. Auch das Zitieren von Genregrößen wie z.b. HOT WATER MUSIC in ANDERTHALB SOMMER zaubert ein zufriedenes Grinsen auf die Gesichter der Punkrockgemeinde. Leider Gottes sind diese Momente, im Vergleich zu früheren Platten viel zu selten so dass sich Jupiter Jones‘ Stammklientel in Richtung LOVE A oder CAPTAIN PLANET verabschieden dürfte.

Ohr d‘oeuvre: Zuckerwasser, Glücklich

VÖ: 11.10.2013; Columbia

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