Eine neue Folk-Welle überrollt Deutschland. Dutzende Bands – und davon durchaus einige Gute – machen sich in den letzten Jahren in den Charts und Konzerthallen der Republik breit. Eine der kommerziell erfolgreichsten sind zurzeit The Lumineers aus den USA. Obwohl sie bereits seit über zehn Jahren Musik machen, dauerte es bis Ende 2011, ehe sich der Song „Hey Ho“ nach und nach festsetzen konnte. 2012 erschien das Album THE LUMINEERS, welches ebenso einschlug wie die Single und so ist es nicht verwunderlich, dass Kölns zweitgrößte Konzerthalle – das Palladium – an diesem Abend ausverkauft ist.
Früher als angekündigt eröffnet der Special Guest den Abend, so dass die Meisten wohl nur den Schluss mitbekommen, in dem Thao & The Get Down Stay Down sehr gelungen „Be My Baby“ von The Ronettes covern. So richtig passt das allerdings nicht zum Folk-Rock, der die Fans wenig später erwartet. Der Umbau davor dauert ungewöhnlich lang und so starten die Lumineers trotz des frühen Beginns erst gegen 21 Uhr. Ab da geben sie aber direkt Gas und stecken sofort mit ihrer Spielfreude an, so kommt der Mega-Hit „Hey Ho“ bereits in den ersten Minuten. Bei erst einem veröffentlichten Album bleibt es nicht aus, dass dieses im Mittelpunkt steht und das Repertoire begrenzt ist. Aus diesem Grund wird das Set unter anderem mit einem Cover von Bob Dylans „Subterranean Homesick Blues“ gestreckt und auch neues Material gibt es zu hören. The Lumineers stellen auch in Köln unter Beweis, dass sie eine Band zum anfassen sind. So spielen sie zum Beispiel das balladeske „Darlene“ auf einer kleinen Bühne mitten in der Menge. Ein dramaturgisch geschickter Schachzug, der der Stimmung sehr zugute kommt und einen klaren Kontrast zu den sonst eher tanzbaren Nummern des Sets zeichnet.
Nach etwas mehr als einer Stunde ist dann Schluss. Die Frage, ob diese sich gelohnt hat, kann nur mit einem klaren JA! beantwortet werden. Den Lumineers gelingt es, mit ihren unbeschwerten, fröhlichen Songs den Alltag vergessen zu machen und den Anwesenden ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Mehr darf von „Newcomern“ nun wirklich nicht erwartet werden.
The Lumineers
Fotos vom Konzert in Köln: Juli Leykauf
Fotos vom Konzert in München: wearephotographers
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