TOY machen es ihren Hörern mit dem Zweitwerk JOIN THE DOTS nicht gerade einfach. Allüberall mit Lob überschüttet, darf doch die Frage erlaubt sein, was der Zweck eines Album ist, dessen musikalische Essenz genau dem der Erstveröffentlichung entspricht – nur eben länger und ohne einen Song im „Kopter“-Format.
Also lang, treibend, krautig und qualitativ unumstößlich. Zwar macht der Titeltrack JOIN THE DOTS einiges richtig und doch – kein Vergleich! More of the same und somit letztendlich ziemlich langweilig. Der monotone Gesang, die identischen Gesangslinien dürfen als Can-Referenz ausgelegt werden (wie es z.B. auf den Rhythmus ohne Frage zutrifft) – oder einfach als ideenlos abgehakt werden. Demgegenüber steht die Professionalität einer jungen Band, die wie kaum ein anderer Act unserer Zeit so gekonnt Krautrock und Postpunk miteinander verbindet, so kongenial Joy Division mit Amon Düül II oder den bereits beschworenen Can vermählt. Und genau deshalb darf bei JOIN THE DOTS auch mal das Kritikerhirn ausgeschaltet werden. TOY wissen zu unterhalten und – da machen wir uns nichts vor – als Debüt würde ihr Zweitwerk bestens funktionieren. Dafür sorgen Stücke wie „Endlessly“ oder Conductor“.
TOY haben mit ihrem zweiten Album ein Versprechen gegeben. Sie sind in der Lage, schnell und qualitativ hochwertig zu arbeiten, doch die allerletzte Eingebung, jener göttliche Funken, der ihr Debüt „TOY“ emporhob, fehlt. Deshalb sollte man das Gehirn auf Durchzug stellen und genießen.
Ohr d‘oeuvre: Endlessly
VÖ: 06.12.2013; Pias [Cooperative]/ Heavenly
Tracklist:
1. Conductor
2. You Won’t Be The Same
3. As We Turn
4. Join The Dots
5. To A Death Unknow
6. Endlessly
7. It’s Been So Long
8. Left To Wander
9. Too Far Gone To Know
10. Frozen Atmosphere
11. Fall Out Of Love/p>
Gesamteindruck: 6/10
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