TV Noir wird fünf und so werden besonders schöne Nummern zusammengetragen, um diesem Konzept zu huldigen. TV Noir ist eine Mischung aus Live-Musik, Talk, Spiel und Interaktion mit dem Publikum, die einmal pro Monat im Heimathafen Neukölln in Berlin stattfindet – anfangs nur im Internet, seit 2011 auch bei ZDFkultur.
Über diese Zeit kamen viele Künstler zusammen, die auf der nun erschienenen Compilation nicht unbedingt mit ihrer berühmtesten Nummer auftauchen. Bemerkenswert ist auch, dass Musiker wie zum Beispiel Thees Uhlmann oder Maxim, die nicht in erster Line durch ihren Gesang glänzen, in diesem ruhigen Rahmen trotzdem sehr gut klingen und zu überzeugen wissen. Schön ist auch die Aufteilung – so sind neben alteingesessenen Deutsch-Stars wie Selig oder Wir Sind Helden auch Shooting-Stars wie Boy oder Cäthe vertreten, aber auch Newcomer wie Mine, Rue Royale oder Woods Of Birnam kommen zum Zuge. Für Musikliebhaber eine feine Sache, bei der es unter Umständen neue Bands zu entdecken gibt. Äußerst gelungen sind auch der Sound und die Abmischung, was bei Live-CDs ja nicht unwichtig ist, oft wirken Applaus und Ansagen zu laut und dadurch störend.
Sicherlich hätten es auch weitere Künstler auf diesen Sampler schaffen können, ja vielleicht sogar müssen: der verstorbene Nils Koppruch hätte es mit seinem Partner Gisbert zu Knyphausen sicherlich verdient gehabt. Doch das soll die auserwählten Stücke nicht schmälern, die gleichermaßen Ruhe und Kraft ausstrahlen, die genutzt werden kann, um selbst zur Ruhe zu kommen. Die perfekte Winterplatte eben.
Ohr D’Oeuvre: Stille, Wie Wir Sind, Reparieren, Kalter Strandalle
VÖ: 29.11.2013; Believe Digital Gmbh (Soulfood)
Tracklist:
CD 1:
01. Enno Bunger – Regen
02. Wallis Bird – In Dictum
03. Selig – Ohne Dich
04. Lisa Hannigan – Passenger
05. Jonathan Kluth – Putting Out Fires
06. Kashmir – The Aftermath
07. Me And My Drummer – Phobia
08. Johannes Stankowski – Rocky Road
09. BOY – Railway
10. Kettcar – Rettung
11. Cäthe – Unter meiner Haut
12. Max Prosa – Ikonen
13. Herrenmagazin – Der langsame Tod eines sehr großen Tieres
14. Woods of Birnam – I’ll Call Thee Hamlet
15. David Lemaitre – Magnolia
16. Wir Sind Helden – Nichts, was wir tun könnten
17. Mine – Der Mond lacht
CD 2:
01. Maxim – Meine Soldaten
02. Dear Reader – Monkey (Go Home Now)
03. Tex – Wenn sie lacht
04. Philipp Poisel – Wo fängt dein Himmel an?
05. Thees Uhlmann – Zugvögel
06. William Fitzsimmons – Beautiful Girl
07. SEA + AIR – Take Me For A Ride
08. Moneybrother – Blow Him Back Into My Arms
09. Lùisa – Heart-made Failure
10. Pohlmann – Unterwegs
11. Alin Coen Band – Andere Hände
12. Lasse Mathiessen – In The Dead of the Night
13. Erdmöbel – Anfangs Schwester heißt Ende
14. Kat Frankie – People
15. Rue Royale – U.F.O.
Gesamteindruck: 8,5/10
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