Was passieren kann, wenn sich ein Künstler mit der ihm zugesprochenen Musikrichtung nicht recht identifizieren will, zeigt uns James Vincent McMorrow mit seinem neuen Album POST TROPICAL. Nicht nur der Titel lässt erkennen, dass uns dieses Mal etwas völlig anderes erwartet als bei McMorrows erster Platte EARLY IN THE MORNING, die immerhin Platz 1 der irischen Albumcharts erreichte: Surreales statt Alltagssituationen. In den vier Jahren seit Erscheinen seines Debütalbums hat der irische Sänger und Songwriter etliche Soundfiles und Textideen gesammelt und auf POST TROPICAL verarbeitet. Seine Arrangements machen eine deutliche Entwicklung erkennbar. McMorrow versteht es, seine Stimme gekonnt zu inszenieren und treibt sein außergewöhnliches Falsett in ungeahnte Höhen. Dazu setzt er auf abwechslungsreiche Dynamik und reizt akustische Sensationen von völliger Stille über Wasserfall-Effekte bis plötzlich gewitterartig einsetzenden Paukenschläge vollends aus.
Wer jetzt glaubt, dass so viel ungezügelte Schaffenskraft den Hörer schnell überfordern wird, liegt aber falsch. Der Refrain des Openers „Cavalier“ beschreibt das beinahe paradoxe Phänomen treffend: „I remember my first song“. Denn bei all dem Neuen, das McMorrow mit POST TROPICAL präsentiert, klingen seine Songs doch seltsam vertraut. Als sollte etwas, das längst vergessen in uns geschlafen hat, nun sanft geweckt werden. Mit seinem Album erreicht McMorrow eine Insel fernab von Kommerz und Einheitsbrei.
Gefahr, erneut wie nach EARLY IN THE MORNING in die Ecke der Folk Music gesteckt zu werden, läuft er dieses Mal sicherlich nicht. Dennoch bleibt der Eindruck, dass dieser Bruch an mancher Stelle zu sehr gewollt wurde. Spannend bleibt die Frage, wie viele Fans ihm auf seine phantastische Insel folgen werden.
Wer jetzt glaubt, dass so viel ungezügelte Schaffenskraft den Hörer schnell überfordern wird, liegt aber falsch. Der Refrain des Openers „Cavalier“ beschreibt das beinahe paradoxe Phänomen treffend: „I remember my first song“. Denn bei all dem Neuen, das McMorrow mit POST TROPICAL präsentiert, klingen seine Songs doch seltsam vertraut. Als sollte etwas, das längst vergessen in uns geschlafen hat, nun sanft geweckt werden. Mit seinem Album erreicht McMorrow eine Insel fernab von Kommerz und Einheitsbrei.
Gefahr, erneut wie nach EARLY IN THE MORNING in die Ecke der Folk Music gesteckt zu werden, läuft er dieses Mal sicherlich nicht. Dennoch bleibt der Eindruck, dass dieser Bruch an mancher Stelle zu sehr gewollt wurde. Spannend bleibt die Frage, wie viele Fans ihm auf seine phantastische Insel folgen werden.
Ohr D’Oeuvre: Cavalier / Look Out / Post Tropical / Glacier
VÖ: 17.01.2014; Vagrant Records
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Tracklist:
01 – Cavalier
02 – The Lakes
03 – Red Dust
04 – Gold
05 – All Points
06 – Look Out
07 – Repeating
08 – Post Tropical
09 – Glacier
10 – Outside, Digging
Gesamteindruck: 8/10
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