Dass in Schweden gute Rock-Musik produziert wird, weiß man als Kenner nicht erst seit The Hives oder den Backyard Babies. Mit der Newcomer-Band Viktor & The Blood, deren Gesichter aus anderen erfolgreichen Band-Projekten bekannt sein dürften, serviert uns Skandinavien einen weiteren Rock-Export. Zusammen mit dem ehemaligen Mando Diao-Drummer Samuel Giers und den beiden Sugarplum Fairy-Bandmitgliedern Viktor Norén und Jonas Karlsson treffen Künstler aufeinander, die bereits bewiesen haben, wie man erfolgreiche Musik auf die Platte bringt.
Ohne einen festen Plan und mit viel Spaß an der gemeinsamen Musik, startet das Stockholmer Trio voll durch und liefert mit ihrem Debüt-Album APOCALYPSE RIGHT NOW eine Mischung aus purem Rocksound und ruhigeren Popsongs. Mit dem bekannten Rammstein-Produzent Jacob Hellner holt sich die Band einen der erfolgreichsten Produzenten der Szene ins Boot. Unverkennbar wird sein Einfluss auf dem Album hörbar sein, wobei man sich am 90er-Jahre-Alternative Rock bedient. Im Vordergrund stehen dabei Gitarre, Drums und der Gesang. Bereits zu Beginn hauen die ersten beiden temporeichen Songs “Weight Of Love” und “Sabotage Ya“ richtig rein. Die Band überzeugt dabei mit harten Gitarrenriffs und kräftigem Sound und vermittelt das Gefühl, dass sie nur so vor Energie strotzt. Ebenso die bereits veröffentlichte Single „Kicks Out On A Saturday Night“ und der Nachfolger „Boys Are In The City“ machen richtig Dampf und sind für die Konzertbühne bestens geeignet. Viktor Norén verleiht den Songs mit seiner frechen und temperamentvollen Stimme einen eingängigen Klang. Mit „Not Worth A Second Of My Time“ folgt eine weitere Uptempo-Nummer, die abgehakten, schroffen Gitarrensound mit melodischen Gesangsparts kombiniert.
Durch diese druckvollen und kantigen Rock-Songs präsentiert die Band eine starke erste Album-Hälfte und überzeugt nach dem Motto „nicht kleckern, sondern klotzen“. Dagegen verblasst die zweite Hälfte auf APOCALYPSE RIGHT NOW mit größtenteils seichten Pop-Klängen. Ganz besonders die beiden letzten Songs „Firefighter“ und „The Unbreakables“ vermitteln dem Hörer einen gewissen Boyband-Charakter, nicht zuletzt auch durch das Experimentieren mit leicht schmalzigen Synthie- und Keyboard-Klängen.
Zum Ausklang hätte man sich gern noch eine Portion puren Rock gewünscht, dennoch enttäuschen die Schweden nicht, sondern versprühen mit ihrem Erstlingswerk eine geballte Ladung an Energie, die zum mitrocken einlädt.
Ohr D’Oeuvre: Weight Of Love / Kicks Out On A Saturday Night / Boys Are In The City
VÖ: 24.01.2014; Warner
Tracklist:
01.Weight Of Love
02.Sabotage Ya
03.Kicks Out On A Saturday Night
04.Boys Are In The City
05.Live For A Better Day
06.Not Worth A Second Of My Time
07.Don’t Drag Me Down
08.Let It Die
09.Firefighter
10.The Unbreakables/p>
Gesamteindruck: 7/10
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