You Me At Six veröffentlichen mit CAVALIER YOUTH ihr viertes Album und eine Frage steht im Raum: Sind sie endlich angekommen?
Denn nach drei Alben, die unterschiedlicher nicht sein konnten, fragt man sich, ob die britischen Alternative-Rocker ihren eigenen Sound endlich gefunden haben. „Lived A Lie“ als erste Single und „Fresh Start Fever“ als Nachfolger waren ein guter Vorbote, doch findet sich neben diesen beiden Songs und „Too Young To Feel This Old“ kein weiterer Hit auf dem Album; eher mittelmäßige Mainstream-Matsche. Meist schrappen sie dabei nur knapp am alten, einzigartigen Sound vorbei, doch eben diese Kleinigkeiten machen den Unterschied. Man wartet stetig auf einen Kick oder eine Hook, die einen richtig packt, wird aber niemals erlöst. Was dabei dann noch der Ausflug in Country-Gefilde mit „Be Who You Are“ soll, ist eine weitere Frage.
Vom Underdog zum Mainstreamact war sicher nicht die Entwicklung, die ihre Fans erwartet haben. Vor allem nicht, weil You Me At Six dafür ihren einzigartigen Sound aufgeben mussten. Sänger Josh Franceschi kann deutlich mehr aus seiner Stimme rausholen, doch das zeigt er auf CAVALIER YOUTH leider nicht. Sicherlich ist das Album kein kompletter Reinfall, doch sollte die Band ihre Mischung noch perfektionieren. Eine Portion Härte aus dem letzten Album SINNERS NEVER SLEEP hätte manchen Song-Schlaftabletten wirklich gut getan. Somit ist dies noch nicht das Ende der Suche nach dem Selbst.
Ohr D’Oeuvre: Too Young To Feel This Old / Lived A Lie / Fresh Start Fever
VÖ: 31.01.2014; Virgin Records / Prospect Park
Tracklist:
01. Too Young To Feel This Old
02. Lived A Lie
03. Fresh Start Fever
04. Forgive and Forget
05. Room To Breathe
06. Win Some, Lose Some
07. Cold Night
08. Hope For The Best
09. Love Me Like You Used To
10. Be Who You Are
11. Carpe Diem
12. Wild Ones
Gesamteindruck: 6/10
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