Nach den großartigen Auftritten von I Break Horses als Sigur Rós-Support im November erscheint mit CHIAROSCURO nun das neue Album des schwedischen Duos.
I Break Horses behalten die entrückte Mischung aus Dreampop, Indie und Electronica ihres Debuts HEARTS bei, wirken auf dem Zweitwerk aber weniger harsch, chaotisch und noisy. Gleichzeitig schaffen sie es, intensiver und eindringlicher als früher zu klingen, vor allem ist CHIAROSCURO tief melancholisch. Die Gitarren wurden komplett außen vor gelassen, stattdessen setzen Maria Lindén und Fredrick Balck (tatsächlich hat Maria Lindén das Album mehr oder weniger im Alleingang geschrieben und eingespielt) auf den eingängigeren elektronischen, wunderbar verwaschenen und angezerrten Dark-/Cold-Wave-Sound der 80er Jahre. Schon der Opener „You Burn“, der an Lana Del Reys „Summertime Sadness“ erinnert, verdunkelt den Himmel. Das düstere „Berceuse“ und das mystische, Twin Peaks-angehauchte „Medicine Brush“ stellen weitere Highlights dar.
Obwohl CHIAROSCURO buchstäblich dem künstlerischen hell-dunkel/Kontrast-Konzept folgt, vermisst man dann doch die wirklich lichten Momente, die zwar bei Songs wie „Ascension“, „Denial“ oder „Weigh True Words“ durchaus anklingen, aber die Möglichkeiten des Konzepts keineswegs ausschöpfen.
CHIAROSCURO ist kein innovativer Meilenstein, aber eines jener Alben, das man nur einmal hört und nie wieder vergisst. Eines, das eine ganz spezielle, einzigartige Magie entwickelt, der man sich nicht entziehen und sich beim Hören wunderbar fallen lassen kann.
Ohr d’oeuvre: Medicine Brush / Faith
VÖ: 17.01.2014; PIAS / Cooperative
Tracklist:
01. You Burn
02. Faith
03. Ascension
04. Denial
05. Berceuse
06. Medicine Brush
07. Disclosure
08. Weigh True Words
09. Heart To Know
Gesamteindruck: 7,5/10
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