Das Jahr ist noch jung und es will bereits die dritte deutschsprachige Platte besprochen werden. Was dabei fasziniert ist die Tatsache, dass es sich bei allen drei um richtig starke Platten handelt. Jede auf ihre Weise, jede stark. Hier nun also nach dem Wahlhamburger Spaceman Spiff und dem Kölner KMPFSPRT-Club Matula aus dem hohen Norden.
Was die Deutschpunkrabauken von Matula hier vorlegen ist schlicht und ergreifend das Beste, was man seit langem in diesem Genre auf die Ohren bekommen hat. Hört man AUF ALLEN FESTEN zum ersten Mal, läuft vor dem inneren Auge ab, wie die Band in einem kleinen Club ihre Songs in die schwitzende Menge schreit, während diese mit gen Clubdecke erhobenen Zeigefingern Zeile für Zeile mitsingt. Fängt das Album mit „Tapete“ noch ruhig an, denkt man, mit „Schwarzweißfoto“ bereits beim Höhepunkt der Scheibe angelangt zu sein. Doch weit gefehlt. Mit dem darauffolgenden „Monstrum“ setzten Matula Maßstäbe, um diese auf dem gesamten Album zu halten. Selten gab es eine Platte, bei der einem selbst bei noch so hartnäckiger Suche kein „Ja, aber“ einfallen will. Auch wenn die Jungs Vergleiche mit den befreundeten Captain Planet wahrscheinlich nicht gerne hören, so schaffen sie es mit Leichtigkeit, deren letztes Werk TREIBEIS hinter sich zu lassen. Mit „Kolumbus“, einem veritablen Ohrwurm, der einen schon nach dem ersten Hören nicht mehr loslässt, setzen Matula dem Hitfeuerwerk die Krone auf.
Alles in allem eine Platte, die mit Sicherheit für lange Zeit ein treuer Begleiter sein wird und die man Ende 2014 in vielen Jahreshitlisten wiederfinden wird. Und das völlig zu Recht.
Ohr D´Oeuvre: Monstrum/ Schwarzweißfotos/ Makler/ Drei Minuten
VÖ: 21.02.2014 / Zeitstrafe (Indigo)
Tracklist:
01. Tapete
02. Auf allen Festen
03. Schwarzweißfotos
04. Monstrum
05. Der Makler
06. Paraden
07. Für ein Leben
08. Kolumbus
09. In einem Krieg
10. Die härtesten Türen der Stadt
11. Drei Minuten
Gesamteindruck: 9/10
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