Eagulls – Eagulls

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Die Eagulls gehen auf ihrem selbstbetiteltem Debütalbum die nie aktuelle und trotzdem immer frisch klingende Mischung aus rotzigem Garagenpunk und luftigen Indiemelodien ein. Da sie dazu eine gehörige Portion Sarkasmus und eine gepflegte Fuck Off-Haltung an den Tag legen, dürften sie nicht nur zum feuchten Frühlingstraum der britischen Musikpresse, sondern auch für den ein oder anderen hierzulande zum idealen Blitzableiter werden.

In Großbritannien wird das Quintett aus Leeds bereits als Vorreiter einer neuen Generation von Bands gefeiert, die laut und eigenwillig ihren Weg jenseits der gängigen Gitarrenfolk-/pop–Pfade suchen. In großen Teilen kann das Debütalbum den Vorschusslorbeeren gerecht werden. Das Gaspedal wird ständig durchgetreten, als Turbolader dienen ein rumpelnder Bass, halldurchtränkte Gitarren und ein Sänger, der weniger von seinen gesanglichen Qualitäten als von seiner stimmlichen Ausstrahlung und Rotzigkeit lebt. Als Eckpfeiler fungieren der Punk und Post-Punk der späten 1970er- und frühen 1980er-Jahre, die zurzeit eine Renaissance erleben, aber auch Melodien der frühen Britpop- und Shoegazerbands fließen ein. Wie gesagt, das ist alles nicht neu, aber durch die individuelle Interpretation der Eagulls auf jeden Fall erfrischend. So ist die erste Hälfte des Albums voller Hymnen, die mit ihren Refrains direkt im Ohr hängen bleiben.Leider fällt das Album im letzten Drittel etwas ab und die Songs wirken relativ inspirationslos.

Unterm Strich ist den Eagulls ein gutes und anregendes Debut gelungen, das sich zwar an Bausteinen aus der Retrokiste bedient, diese aber in einen eigenen Kontext zu setzen versteht.  Wenn die Engländer auf der nächsten Platte noch konsequenter in ihrer Songauswahl werden, dürfte einiges drin sein.

Ohr D´oeuvre: Tough Luck / Possessed / Yellow Eyes

VÖ: 07.03.2014; Partisan Records/Rough Trade

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