Mit ihrem sechsten Studioalbum THE TAKE OFF AND LANDING OF EVERYTHING schaffen Elbow ein introvertiertes, nostalgisches Werk, was ihre Fans hoch zufrieden stellen wird.
Schwang man sich auf dem Vorgängeralbum BUILD A ROCKET BOYS teilweise noch in hymnenhafte Höhen auf, regiert auf dem neuen Werk eine ruhige, abgeklärte Stimmung, deren Nuancen sich erst mit mehrmaligem Hören eröffnen. Die Orgel bildet meist das zentrale Instrument in den ruhigen, mäandernden Songs und selten zieht der Rhythmus („Colour Fields“) an. Eventuell hängt die reduzierte Dynamik mit der geänderten Arbeitsweise der Band zusammen. Entwickelte man zuvor die Songs gemeinsam im Proberaum, wurden sie auf dem neuen Werk jeweils von den einzelnen Bandmitgliedern geschrieben. Die klug arrangierten und mit zusätzlichen Streichern orchestrierten Songs bauen sich Schicht um Schicht auf und bilden den Rahmen für die melancholisch, unaufgeregten Befindlichkeitsanalysen von Guy Garvey, der dafür teilweise nach New York übersiedelte. Er wirkt wie der verlorene Prediger an der Straßenecke, der sich nicht entscheiden kann, ob er die Vorbeigehenden anschnauzen oder lieber doch im Selbstgespräch versunken bleiben soll. Mit dem Album knüpfen Elbow an die Qualität der Vorgängeralben an und schaffen nach wie vor Songs, die zwar Zeit zum Wachsen brauchen, einen dann aber nicht mehr los lassen.
Ohr D´Oeuvre: Fly Boy Blue + Lunette, My Sad Captains, Charge
VÖ: 7.3.2014; Fiction / Polydor / Universal
Tracklist:
1. This blue world
2. Charge
3. Fly boy blue/Lunette
4. New York morning
5. Real life (angel)
6. Honey sun
7. My sad captains
8. Colour fields
9. The take off and landing of everything
10. The blanket of the night
Gesamteindruck: 8/10
Mehr zu Elbow