The Feeling – Boy Cried Wolf

Es gibt ja bekanntlich unterschiedliche Arten, um mit Liebeskummer umzugehen. Dan Gillespie Sells, Leadsänger der britischen Band The Feeling hat seine eigene Erfahrung gemacht und alle aufgestaute Energie ins Songwriting gesteckt. Heraus gekommen ist BOY CRIED WOLF, das vierte Studioalbum der Band. Und was für ein Album!

Der Titel entspringt einer Textzeile des Openers “Blue Murder” und allein für diesen Song hätte die Platte schon die Bestnote verdient. Mit einnehmendem Thema begleitet von Klavier und E-Gitarre lässt Gillespie Sells seinem Schmerz freien Lauf und sorgt mit rauer, brüchiger Stimme für Gänsehautfeeling. Doch “Blue Murder” bleibt nicht das einzige Highlight auf BOY CRIED WOLF.

Tatsächlich folgt mit “Anchor” direkt ein ähnlich starker Song. Und so geht es weiter – bis The Feeling in “I Just Do” für ein wirklich grandioses Album einen würdigen Abschluss finden. Was bleibt ist offene Begeisterung, denn The Feeling setzen mit BOY CRIED WOLF definitiv neue Maßstäbe. Musikalisch ausgereift haben sie auf BOY CRIED WOLF ausgewogene Kompositionen aus eingängigen Leadmelodien, gut gesetzten Backingvocals und raffinierten Instrumentals geschaffen.

Mag es am Wechsel des Labels liegen oder an Gillespie Sells eingangs beschriebener Gefühlslage, The Feeling sind den Kinderschuhen entwachsen und zeigen mit BOY CRIED WOLF, was sie können. Das bislang beste Album der Band – und was das bedeutet, darf nicht unterschätzt werden, schließlich landeten sie mit ihrem Debütalbum TWELVE STOPS AND HOME im Jahr 2006 auf Platz 2 und erreichten mit JOIN WITH US 2008 sogar Platz 1 der UK-Charts. Wirklich bedauerlich, dass The Feeling bisher den Markt außerhalb Englands kaum erreicht haben – doch mit BOY CRIED WOLF stehen sie nun gut gewappnet in den Startlöchern. Dieses Album hat es verdient, überall gehört zu werden!

Ohr d´Oeuvre: Blue Murder / Anchor / The Gloves Are Off / Empty Restaurant / I Just Do
VÖ: 07.02.2014; Bmg Rights Management

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