Mit ihrem bereits vierten Album preschen The Intersphere aus Mannheim musikalisch weit nach vorne und bauen ihre Soundwände schier ins Unendliche.
Weniger Effekte und mehr Instrumente: Darauf setzen The Intersphere auf ihrem neuen Album RELATIONS IN THE UNSEEN. Um damit energische Soundwände aufzubauen, brauchen sie im Durchschnitt nicht mal 3 ½ Minuten. Natürlich reißen Songs wie das atmosphärische „Out of phase“ und „Origin Unknown“ diese Statistik aus ihren Angeln, aber hier muss gesagt sein: Ohne sie würde das Album nicht funktionieren. Eine Reise ohne Zwischenstopps in der einen oder anderen Stadt wäre doch nur halb so aufregend, oder? Trotzdem sind die stärksten Songs die, die schnell und mit heftigen Instrumentals auf den Punkt kommen: „Relations in the Unseen“, „Thanks for nothing“ und „Joker“. An Musikrichtungen und Inspirationen scheint es nicht zu fehlen. So hat „Panic waves“ einen rockigen Bossa Nova-Beigeschmack, „Thanks for nothing“ kommt poppiger daher und „The ghost of a chance“ hat gegen Ende schon fast Nu Metal-Züge. Das abschließende „Golden mean“ beruhigt die aufgewühlte See und bietet mit obligatorischer Steigerung ein angenehmes Ende für diese musikalische Reise.
Während der Zuhörer von den schnellen Songs nahezu ohnmächtig geprügelt wird, geht es bei den seichteren Songs doch etwas langatmiger zu. Dieser Kontrast ist aber nötig: Genau wie Gut nicht ohne Böse bestehen kann, würde hier das eine ohne das Andere eine ganz andere Wirkung erzielen. Zwischen der schweren Melancholie eines 12 Stones-Albums und dem heftigen Sound von Biffy Clyro wird feinster Prog-Rock geschmiedet.
Ohr d’oeuvre: Relations In The Unseen / Thanks For Nothing / Joker
VÖ: 07.03.2014; Long Branch Records / SPV
Tracklist:
01. Relations in the Unseen
02. Thanks for nothing
03. The Ones we never knew
04. Out of phase
05. Panic waves
06. Joker
07. Tonight
08. Origin Unknown
09. Walk on broken glass
10. The ghost of a chance
11. … like it is
12. Golden mean
Gesamteindruck: 8/10
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