Mit dem dritten Studioalbum beenden The War On Drugs ihre Metamorphose und haben die Country-Stiefel endlich gegen Hoverboards eingetauscht. Leider gleiten sie mit denen doch nur wieder zurück in die Wüste.
Auf ihrer letzten Platte hat die Band aus Philadelphia bereits ihren leichten Western-Sound stark reduziert, um sich, so wie auf ihrem neuen Werk auch, in weitaus sphärischeren Monotonie zu verlieren. „Lost In The Dream“ ist die Gruppe um Songwriter Adam Granduciel dabei jedoch definitiv nicht. Der Wecker zerrt einen mit wirren Tönen aus dem Schlaf, es wird kurz an den Gitarren geklimpert und dann geht’s auch schon los. Irgendwie so hört sich jedenfalls die erste Minute des Openers „Under The Pressure“ an, mit dem The War On Drugs dem Hörer ganz unverblümt ihre souveräne Gelassenheit präsentieren, mit der sie sich stur durch die kommenden 60 Minuten verträumten Bruce Springsteen-Rocks manövrieren. Die drei Hits „Red Eyes“, „An Ocean Between The Waves“ und „Burning“ sind dabei gerade noch groß und schön genug, um das Drücken der Snooze-Taste zu verhindern und erinnern noch am ehesten an den Boss. Die restlichen Stücke von LOST IN THE DREAM müssen dagegen mit kleineren Akzenten, in Form von Bläsern oder einer Mundharmonika, auskommen und bleiben so weit auf der Strecke zurück. Potential für ein gutes Album zeigen The War On Drugs allemal, leider sehen ihre konsequenten, langen Songs mit den netten Melodien aber nur von Weitem gut aus und dienen höchstens als nette Hintergrundmusik, die nach näherer Betrachtung auf Albumlänge einfach nicht funktioniert.
Ohr D’Oeuvre: Red Eyes / An Ocean In Between The Waves / Burning
VÖ: 14.03.2014; Secretly Canadian / Cargo Records
Tracklist:
01. Under The Pressure
02. Red Eyes
03. Suffering
04. An Ocean In Between The Waves
05. Disappearing
06. Eyes To The Wind
07. The Haunting Idle
08. Burning
09. Lost In The Dream
10. In Reverse
Gesamteindruck: 5,5/10
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