Nett, aber zu wenig prägnante Songs: WhoMadeWho gehen mit ihrem neuen Album DREAMS zu sehr auf Nummer sicher.
Zugegeben, die große Stärke der drei Dänen war schon immer die Bühne. Dort geben Gitarrist / Sänger Jeppe Kjellberg, Bassist / Sänger Tomas Hoffding und Drummer / Produzent Tomas Barfod gerne die Rampensäue und bringen mit ihrer infektiösen Electrorock-Mischung die Zuschauermengen in Wallung. Ihre Alben hingegen schafften es selten – von hervorragenden Einzelsongs einmal abgesehen – diesen Eindruck dauerhaft zu bestätigen.
Ob sich der Gesamteindruck von DREAMS auf diese Weise erklären lässt? Das sechste Album des Dänen-Trios konzentriert sich vornehmlich auf melodiösen Midtempo-Synthiepop und lässt die Elektro-Anteile in den Hintergrund treten. Das wäre im Prinzip nicht verwerflich und könnte auch grundsätzlich als musikalische Weiterentwicklung gesehen werden, würden sich WhoMadeWho dadurch nicht immer wieder jeglichen Drives berauben, der ihre Musik in der Vergangenheit so ausgezeichnet hat. Von einigen durchaus nennenswerten Highlights abgesehen – „Heads above“ und „The Morning“ etwa sind wirklich schöne Electro-Popnummern, die auch etwas mehr Kraft als der Rest des Albums entwickeln – , bleibt DREAMS im Großen und Ganzen viel zu nett, plätschert zu oft seicht vor sich hin. Es muss und soll ja nicht immer Remmidemmi sein – etwas mehr Prägnanz inmitten der durchaus gefälligen und gut produzierten Songs hätte es aber schon sein dürfen. Dazu reichen nette Melodien alleine aber nicht aus.
Ob WhoMadeWho mit DREAMS tatsächlich auf dem „Right Track“ sind, wie sie wie selbstverständlich verkünden, bleibt also abzuwarten. Zumindest bis zum nächsten Konzert.
Ohr d’oeuvre: Dreams / Heads Above / The Morning
VÖ: 28.02.2014; Darup Associates / Indigo
Tracklist:
01. Another Day
02. Dreams
03. Heads Above
04. Hiding In Darkness
05. Indian Summer
06. New Beginning
07. Right Track
08. The Morning
09. Traces
10. United
11. Your Better Self
Gesamteindruck: 5,5/10
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