Auf eine Reise durch den Wahnsinn begeben sich Dÿse auf DAS NATION und schaffen ein Brett, das eine Einordnung in gängige Kategorien schwierig macht und am ehesten mit dadaistischen Post–Hardcore umschrieben werden kann.
Whatever – das Album wirkt, als würden Fleischmann, die John Spencer Blues Explosion und Helge Schneider in der Muppet Show auftreten, um anschließend noch bei den Frankensteins vorbei zu schauen. Das Ergebnis ist eine Mischung aus Noise, Mathcore, Polka und Stonerrock, meistens tonnenschwer und beim ersten Hören schwer verdaubar. Allerdings lohnt es, sich mit Album eingehender zu beschäftigen, denn neben der Wut, die man wunderbar zu Noisebrettern wie „Waldbart“ oder „Die Ai Wai“ verarbeiten kann, bietet DAS NATION einfach viel Humor und gute Ideen. Wenn das Tier zu Wort kommt in „Spinne“, in „Strt“ der Kontrabass zu Katzenmiezen gezupft wird oder in „Out of tune“ kabaretthaft die eigene Musiker-Nichtkarrriere auf die Schüppe genommen wird, fragt man sich mit einem Grinsen, was in den Köpfen des Duos vorgeht. „Keine Grenzen“ in Sound und Songwriting scheinen sich die Beiden ins Aufgabenbuch geschrieben zu haben. Die Texte schwanken zwischen Collage und Dadaismus, Englisch, Deutsch und weiteren undefinierbaren Lauten.
Das man teilweise einen roten Faden vergeblich sucht, tut dem Spaß keinen Abbruch. Wer eine spannende, individuelle Alternative im Bereich Noise und Postcore sucht, dem seien Dÿse ans Herz gelegt.
Ohr d´Oeuvre: Hans, Die Ai Wai, Strt
VÖ: 21.3.2014/Cargo Records
Tracklist:
01. Waldbart
02. Die Ai Wai
03. Reudikamm
04. Strt
05. Nackenöffner
06. Out of tune
07. Spinne
08. Hans
09. Dysenation
10. Sie Ist Maschine
Gesamteindruck: 7/10
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