Justin Nozuka – Ulysees

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Bis dato spielte Justin Nozuka federleichten Gitarrenpop, perfekt für seine klare, jugendliche Stimme. Dabei legte er stets großen Wert auf sein Mitspracherecht an den eigenen Songs, lehnte dafür sogar einen Plattenvertrag mit Universal Records ab und veröffentlichte sein Debütalbum HOLLY 2006 in Zusammenarbeit mit einem kleineren Label.

Drei Jahre später schaffte der Kanadier mit der Singleauskopplung „After Tonight“ hierzulande den Charteinstieg. Besonders bekannt wurde der Titel später durch Roman Lob, der eine Interpretation während der Show „Unser Star für Baku“ live performte. Auch auf dem nachfolgenden Album YOU I WIND LAND AND SEA (2010) blieb Nozuka dem bewährten Prinzip seines Songwritings treu. Nicht so auf ULYSEES.
Bereits im vorab erschienenen Video zu „Right By You“ ist die Richtung, in die der Künstler mit seinem neuen Album strebt erkennbar. Es scheint, als habe Nozuka bei der Schaffung des neuen Longplayers riesigen Freiheitsdrang verspürt. So macht er sich frei von jeglichen Konventionen, denen seine Lieder bisher folgten: Rhythmus, Strophen und Refrains sind in nur wenigen Titeln wirklich auszumachen. Stattdessen singt er über losen Gitarrenakkorden, choralen „Uuuhs und Aaahs“ oder sphärischen Synthieklängen. In „Dreaming“ verzichtet Nozuka sogar auf jegliche instrumentale Begleitung und lässt seine Stimme a capella durch eine verschnörkelte Melodie gleiten.

Kurzum: Auf ULYSEES hat Nozuka nichts mehr mit dem gitarrespielenden Teenieschwarm gemein, der am Lagerfeuer die Mädchen zum Träumen bringt. Stattdessen präsentiert sich der 26-Jährige introvertiert und nachdenklich. Somit zeigt sich ein sehr erwachsener Justin Nozuka mit dem Hang, seine Lieder in religiös anmutendes Licht zu tauchen. Dass dem Album die unbeschwerte Lebensfreude seiner Vorgänger fehlt, hinterlässt aber leider einen eher bedrückenden Nachgeschmack.

Ohr D´Oeuvre: Blue Velvet Sea / Dreaming / Right By You

VÖ: 28.03.2014, Caroline (Universal)

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