FOOD ist ein Konzeptalbum, in dem die gelernte Köchin jedoch nicht nur vom Essen singt. Mit ihrem sechsten Longplayer erlaubt Kelis private Einsichten in ihr Gefühlsleben, und teilt ihre Weisheit über die Kunst des Genießens und der Zufriedenheit. Eröffnet wird die Platte von Kelis’ vierjährigem Sohn mit der Frage: „Are you hungry? My mom made food…“, und dann bekommt man auch gleich „Breakfast“ serviert. Die Singleauskopplung „Jerk Jibs“ überzeugt mit Live-Band, vollen Bläsern und souligem Gesang. „Bless The Telephone“ ist der einzige Cover-Song auf dem Album, welcher im Original von Labi Siffre gesungen wurde. „Give me what I want. Give me what I need. I said I’m begging you please, I’m down on my knees“, singt Kelis in „Friday Fish Fry“. Ein Song den man wegen seiner direkten und sexy Attitüde auch als „Song wie von einem Quentin Tarantino Soundtrack“ beschreiben könnte. Lange hat man darauf gewartet, doch in „Rumble“ kommt er endlich: Der offensichtliche musikalische Verweis auf ihre Ehe mit Nas. „No we don’t need therapy. What I need is for you to leave“. Hier wurde die Trennung vom Ex aufgearbeitet.
FOOD ist kein Album, das nach Energy-Drink und Kaugummi klingt. Wütende „I hate you so much right now!“s fehlen. Die Lebenserfahrung der vergangenen Jahre spiegelt sich im reifen Sound der Künstlerin, weshalb das Album in seiner Gesamtheit ruhiger klingt, als man es von Kelis erwartet hätte. Vorbei scheint die Zeit des Regenbogen-Afros. Mit diesem Comeback entfernt sich die Künstlerin vom Discotrash und präsentiert Musik, die besser für dunkle Nachtclubs als Rollschuhbahnen geeignet ist.
Ohr d’Oeuvre: Jerk Ribs, Runnin’/ Friday Fish Fry / Rumble
VÖ: 18.04.2014 / Ninja Tune
Tracklist:
01.Breakfast
02.Jerk Ribs
03.Forever Be
04.Floyd
05.Runnin’
06.Hooch
07.Cobbler
08.Bless the Telephone
09.Friday Fish Fry
10.Change
11.Rumble
12.Biscuits n’Gravy
13.Dreamer
Gesamteindruck: 8/10
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