Vier Jahre nach ihrem letzten Album und um einen Gitarristen reicher melden sich The Hold Steady mit TEETH DREAMS zurück.
Obwohl sich das amerikanische Quintett „erst“ 2004 gegründet hat, sind sie doch irgendwie in der Zeit stehen geblieben: Sie machen echten Rock. Eben jener Rock, der in den 70ern und 80ern aus sämtlichen Garagen dröhnte: Mächtige Gitarrensounds, eine rauchige Stimme und sonst auch nicht viel mehr. Nachdem 2010 ihr Keyboarder ausgestiegen ist, sind sie wieder in der klassischen Besetzung einer Rockband mit Craig Finn als Sänger und an der Gitarre, Tad Kubler an der Gitarre, Galen Polivka am Bass und Bobby Drake am Schlagzeug. Damit schaffen es The Hold Steady, den Rock’n’Roll der vergangenen Jahrzehnte perfekt zu reproduzieren. Besonders das Gitarrenspiel ist ausgefeilt und sehr detailreich; so etwas findet man heutzutage leider nur noch selten.
Es geht mal schnell und dreckig zur Sache, aber auch ruhig und gemächlich: „The Ambassador“, „Almost Everything“ und der letzte Song „Oaks“, der mit 9:02 Minuten einen klaren Hang zum Epos aufweist, zeigen, dass auch balladeske Nummern ihre Daseins-Berechtigung auf einem Rock-Album haben.
Während Rockgiganten der alten Schule, wie Bon Jovi und Bruce Springsteen, die Einflüsse der Jahre aufnehmen und mit in ihrer Musik verarbeiten, bleiben The Hold Steady konsequent und lassen sich nicht beirren. Doch leider muss man sagen, dass es für diese Band nicht mal in dem Jahrzehnt, aus dem die Musik stammt, zu Ruhm und Reichtum gereicht hätte. Freunde der handgemachten Rockmusik dürfen hier trotzdem gerne zugreifen.
Ohr D´Oeuvre: Spinners / Big Cig
VÖ: 28.03.2014; Razor & Tie / Washington Square (rough trade)
Tracklist:
01. I Hope This Whole Thing Didn’t Frighten You
02. Spinner
03. The Only Thing
04. The Ambassador
05. On With The Business
06. Big Cig
07. Wait A While
08. Runner’s High
09. Almost Everything
10. Oaks
Gesamteindruck: 6/10
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