Mit IF WE GO DOWN, WE’LL GO TOGETHER bringt der Niederländer Tim Vantol eine ungeschliffene Singer-/Songwriter Platte raus, die alle ansprechen dürfte, die von Chuck Ragan und Frank Turner nicht genug bekommen.
Auf seiner zweiten Platte überzeugt er mit Reibeisenstimme, Singalong-Refrains und jeder Menge Trotz. Er schleudert der Welt den eigenen Lebensentwurf entgegen, im Wissen, damit unheimlich auf die Nase fallen, aber im Glauben, immer wieder aufstehen zu können, solange er das macht, woran er glaubt. Vantol fordert damit den Hörer heraus, nicht stehen zu bleiben, sondern den eigenen Weg weiter zu gehen und bietet eine musikalische Schulter, an der man kurz ausruhen kann. Eine Platte zum weitermachen. Musikalisch setzt er dabei weniger auf das Florett als auf die Axt. Die Akkorde werden – gerade im ersten Teil – eher geschrammelt, Gitarrenpicking sucht man meist vergebens und auch die Stimme verbleibt nie im Ruhigen, sondern schreit der Welt mitten ins Gesicht. Genaugenommen handelt es sich auch nicht um eine reine Singer-/Songwriter-Platte, da er in der ersten Hälfte der Platte von einer Band unterstützt wird.
Vantol nimmt man zu jeder Zeit seine Leidenschaft und das Herzblut in den Liedern ab, an einigen Stellen driftet es etwas in klischeehafte, gar pathetische Gefilde ab, aber irgendwie gehört dies ja dazu. So schafft er ein kurzweiliges Vergnügen, welches für den ein oder anderen zum Langzeitbegleiter werden dürfte.
Ohr d´Oeuvre: What It Takes / Hands Full of Dust / If We Would Know
VÖ-Datum: 04.04.2014; Uncle M
Tracklist:
01. If we go down, we will go together!
02. Dirty boots
03. Hands full of dust
04. Apologies, I have some
05. Bitter morning taste
06. What it takes
07. If we would know
08. I could have been a dancer
09. Before it all ends
Gesamteindruck: 7/10
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