„Do you think KISS was at their peak in the 70’s? Do you miss The Hellacopters and Turbonegro? Then Märvel is the cure for your rock abstinense.“ So selbstbewusst geben sich die drei Maskenrocker von MÄRVEL auf ihrer Internetseite. Dass die Schweden allerdings nicht nur große Töne spucken, sondern musikalisch auch ordentlich abliefern können, beweisen sie auf ihrem neuen Album.
John Steen, Ulrik Bostedt und Tony Samuelsson. Scheinbar ganz gewöhnliche Namen von ganz gewöhnlichen Menschen. Betreten diese genannten Herren allerdings die Bühne, verwandeln sie sich mittels schwarzer Masken zu The King, The Burgher und The Vicar, die den Rock‘n‘Roll zu 100% regieren. Die Band hat das Album durch Unterstützung der Fans auf der Crowdfunding-Plattform Pledgemusic finanziert – und diese Treue zahlt sich nun aus. MÄRVEL präsentieren mit ihrem vierten Album HADAL ZONE EXPRESS die perfekte Playlist für eine Rock’n Roll-Party. Für alle, die mit dem Albumtitel nichts anfangen können, hier nochmal eine kurze Nachhilfe in griechischer Mythologie: Die Hadal-Zone ist nach dem Gott der Unterwelt – Hades – benannt und bezeichnet die tiefste Zone des Ozeans. Ein eher trauriger, melancholischer Ort, jedoch kann er auch faszinierend sein – die Medaille hat ja bekanntlich immer zwei Seiten. Oder wie es Sänger The King sagt: ,,Die Dinge sind nicht wirklich gut oder schlecht. Alles ist möglich.“ Dass musikalisch gesehen alles möglich ist, beweisen die drei Schweden allemal. Mit viel Spaß, Humor und eingängigen Songs nehmen sie uns auf eine Zeitreise durch die Musikgeschichte des letzten Jahrhunderts mit. HADAL ZONE EXPRESS ist eine Verschmelzung vom Rock’n’Roll der 50er, dem Soul der 60er und dem Glam Rock der 70er, anschließend verfeinert mit einer leichten Prise Heavy Metal.
Das Album strotzt vor Energie: Lieder wie „Baptism“ oder das rhythmische „Black Money“ zeugen, vor allem wegen des hohen Gesangs, von einem starken KISS-Einschlag. Mit dem coolen „Yesterday“ und dem groovigen „My Reward“ schlagen sie aber auch ruhigere Töne an. Insgesamt zeichnet sich das Album durch ein harmonisches Gitarrenspiel sowie einen melodischen Gesang aus. Zwar liefern MÄRVEL keine großen musikalischen Überraschungen, jedoch zeigen die Schweden, dass sie Meister ihres Faches sind. Hohes Suchtpotential – wie The King schon in „Baptism“ singt: „I just can’t get enough of that high energy Rock’n Roll“. Wir auch nicht.
Ohr d´Oeuvre: Baptism / Black Money / Danish Rush / My Reward
VÖ-Datum: 28.03.2014; Killer Cobra Records
Tracklist:
01. Baptism
02. Dead Rock’n Roller
03. Hadal Zone Express
04. Black Money
05. Long Overdue
06. Until The Sun Comes To Wake
07. Danish Rush
08. Remember
09. Yesterday (Is Just Another Day)
10. My Reward
11. Forgettable
Gesamteindruck: 8/10
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