Ihre erste Single „Actors“ haben Still Parade bereits letzten Sommer im Internet veröffentlich und damit für internationales Aufsehen und positive Resonanz gesorgt. Ein knappes Jahr später folgt nun ihre erste EP FIELDS, in der drei Jahre Arbeit stecken.
Der gleichnamige Opener schafft es, 80er-Keyboard-Sounds mit einem elektronisch angehauchten Beat ganz selbstverständlich zu verbinden. Es entsteht eine Symbiose aus Dream-Pop und Soft-Rock. Über allem schwebt Niklas Kramers zurückhaltende aber trotzdem eindringliche Stimme. „Actors“ weckt nicht nur aufgrund des falsettartigen Gesangs starke Erinnerungen an Bon Iver. Auch Melodie und Pedal-Steel-Sounds erinnern stark an die Amerikaner. Bei Still Parade kommt lediglich ein bisschen mehr Elektro-Beat dazu, der aber keinesfalls aufdringlich ist oder störend wirkt, sondern den Song perfekt untermauert.
Dieses Fünkchen Elektro vermisst man bei „Beach“ zunächst. Hier stehen ganz nach Akustik-Manier erstmal nur Gitarren und Stimme im Vordergrund. Es gibt sogar einen kleinen A-Capella Teil, in den die Gitarre sich aber schnell wieder einschleicht. Auch der Beat lässt nicht mehr lange auf sich warten. Durch die Simplizität wirkt dieser leider etwas plump. Beim Höhepunkt des Songs werden alle Register gezogen und ein Schlagzeug vereinigt sich mit seinem elektronischen Gefährten, was das Gesamtbild runder macht. Der Song endet wie er begann: nur mit einer Gitarre. Bei „Reunion“ ist der Name sozusagen Programm. Obwohl auch dieser Song zunächst leise mit Gitarre und Stimme beginnt, wird hier alles zusammengeführt was Still Parade so können: Pedal Steel, Keys, und sogar Bläser.
Still Parade zeigen auf FIELDS eine weitreichende soundästhetische Bandbreite. Auch wenn Bon Iver als Inspiration nicht zu leugnen sind, schaffen Still Parade es trotzdem weitestgehend, ihren eigenen Stil zu finden. Alle Freunde atmosphärischer, leicht melancholischer aber stimmungsvoller Musik können FIELDS ohne Bedenken in ihre Plattensammlung einreihen.
Ohr D’Oeuvre: Actors / Fields
VÖ: 06.05.2014; Serve & Volley Records
Tracklist:
01. Fields
02. Actors
03. Beach
04. Reunion
Gesamteindruck: 7/10
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