Mit ASHES TO ASHES schmeißen Chelsea Grin ihr drittes Studioalbum auf den Markt. Gewohnt brutal, laut und aggressiv konfrontieren uns die sechs Herren des Deathcores mit den Schattenseiten des Lebens. Allerdings schlagen sie auch ruhigere Töne an, was das neue Album zu etwas ganz Besonderem macht.
Schon 2012 überraschten die Jungs aus Salt Lake City auf ihrer EVOLVE-EP mit melodischen Klängen, was im Genre der harten Riffs, brutalen Breakdowns und aggressiven Growls eher ungewöhnlich ist. Dennoch scheinen Chelsea Grin Gefallen an neuen musikalischen Einflüssen gefunden zu haben: „Morte Aeterna“ eröffnet mit einem melodischen Intro, nur um dann wieder in das altbekannte Deathcore-Schema zu fallen. Aber sie gehen noch weiter: „Clockward“ lebt von rhythmischen Gitarrenriffs, in „Dust To Dust“ lassen sie der Melodie freien Lauf und unterlegen den Song mit Chorgesängen und in „Waste Away“ überrascht uns Frontman Alex Koehler sogar mit klarem Gesang. Die Neuzugänge – Gitarrist Jason Richardson (ex-BORN OF OSIRIS/ALL SHALL PERISH) und Schlagzeuger Pablo Viveros -, die auch schon auf EVOLVE mitgewirkt haben, bringen wohl frischen Wind in den typischen Chelsea Grin-Sound.
So ist „Ashes To Ashes“ eine reine Instrumental-Nummer, die den Jungs eine angemessene Fläche bietet, ihr musikalisches Können unter Beweis zu stellen. ASHES TO ASHES ist also ein Deathcore-Album mit Abschnitten, dennoch immer noch hart genug, um ernstgenommen zu werden. Trotz neuer Einflüsse jagen auch hier Breakdowns auf leidenschaftliche Growls – Chelsea Grin beherrschen ihr Genre ohne Zweifel. Auch textlich geht’s ans Eingemachte: Songzeilen wie „Let’s burn this bastard to the ground“ („Playing With Fire“) bewahren die Deathcore-Attitüde. Nach Angaben der Band basiert jeder Song auf Alltagsproblemen wie Alkoholismus, Drogenmissbrauch oder auch Gewalt. ASHES TO ASHES erwartet fast 60 Minuten volle Konzentration, denn Chelsea Grin bieten uns viele Eindrücke, die erstmal verarbeitet werden müssen. Dennoch haut das Album in gewohnt brutaler Manier voll rein – es lohnt sich reinzuhören!
Ohr d’Oeuvre: Playing With Fire, Sellout, Dust To Dust
VÖ: 01.08.2014; Razor&Tie/Artery Recordings
Tracklist:
01. Playing With Fire
02. Pledge Allegiance
03. Morte Aeterna
04. Nightmares
05. Illuminate
06. Sellout
07. Waste Away
08. Ashes…
09. …To Ashes
10. Angels Shall Sin, Demons Shall Pray
11. Letters
12. Cheers To Us
13. Clockwork
14. Undying
15. Dust To Dust
Gesamteindruck: 7/10