Das Debütalbum SHALLOW BED sorgte 2012 für hohe Wellen in Großbritannien und begründete den Folkrock-Hype mit. Doch trotz Hymnen wie „No rest“ oder „New Ceremony“ blieb Dry The River die gebührende Aufmerksamkeit hierzulande verwehrt.
Da kaum Informationen an die Öffentlichkeit drangen, konnte man fast die Befürchtung haben, dass keine neuen Songs mehr folgen würden. Mit ALARMS IN THE HEART legen die Londoner nun endlich einen neuen Longplayer vor, der im ersten Moment ein wenig enttäuscht. Es fehlen die oben beschriebenen Hits, die direkt hängen bleiben. Stattdessen wirkt das Album wie gut produzierter, gängiger Folkrock ,der etwas rockiger rüberkommt als auf dem Debüt und mit opulenten Details verziert wurde. Allerdings verflüchtigt sich der Eindruck spätestens nach dem zweiten Hören, dringt man doch erst langsam durch die Vielschichtigkeit des Sound und der Arrangements. Die Stimmungswechsel, die Dry-the-River-Songs auszeichnen sind immer noch da, geschehen jedoch nicht mehr so holzschnittartig. Dagegen bestechen die zehn Lieder durch das homogene Miteinander von Dynamik und Zerbrechlichkeit, das Stücke wie „Roman Candle“ oder „Rollerskate“ eindrucksvoll ausstrahlen. Es wirkt als habe die Band durch ihre ausgedehnten Tourneen den richtigen Mix aus beiden Elementen entdeckt. Dazu kommt die außergewöhnlich Falsettstimme von Pete Lidell, die den Hörer von einem auf den anderen Moment in Täler tiefster Melancholie oder Weiten höchster Euphorie stoßen kann.
Vielleicht fehlen die ein, zwei Hits, die die Platte zu einer außergewöhnlichen hätten werden lassen können. Ansonsten ist ALARMS IN THE HEART durch seine verdichtete Emotionalität ein gutes Album geworden und zeigt eine Band, die sich scheinbar gefunden hat.
Ohr d’Oeuvre: Everlasting light/ Rollerskate/ Hidden Hand
VÖ: 22.08.2014 / PIAS
Tracklist:
01. Alarms in the heart
02. Hidden hand
03. Roman candle
04. Med school
05. It was love that laid us low
06. Gethsemane
07. Rollerskate
08. Everlasting light
09. Vessel
10. Hope Diamond
Gesamteindruck: 7,5/10