Laut King Tuff sind sich Gott und der Teufel in einer Sache einig: Sie möchten, dass wir uns sein neues Album BLACK MOON SPELL anhören und dabei vor Begeisterung komplett ausflippen. Es handelt sich bei der Scheibe zwar nicht um ein göttliches Meisterwerk, es ist aber auch keine musikalische Katastrophe, die wir zur Hölle schicken wollen. Ehrlich gesagt zieht uns das Album in den Bann dieses verrückt-sympathischen Künstlers.
„King Tuff is my name , I got madness in my brain“ („Madness“). Wer King Tuff kennt, kann diesen Satz nur bestätigen, denn er beharrt darauf, dass sein neues Album BLACK MOON SPELL mysteriösen Umständen entsprungen ist. Zwischen Dracula als Vermieter, Lichtblitzen, verhexten Mikrophonen und anderen dämonischen Kräften sind vierzehn energiegeladene Songs entstanden. Genauso wirr wie seine Beschreibungen gestaltet sich auch die musikalische Vielfalt, die sich auf BLACK MOON SPELL findet: King Tuff beglückt uns mit coolen Rock n‘ Roll Nummern („Black Moon Spell“), seichten Popsongs („Staircase Of Diamonds) und rhythmischem Surfrock („Demon From Hell“), wobei immer wieder Einflüsse aus dem Country, Folk und Classic Rock aufblitzen . Besonders unterhaltsam sind die Lyrics, die meistens keinen Sinn ergeben. Ob “You look like shit and I’m telling you the truth / And that’s exactly why I want to say that I love you.” („I Love You Ugly“) oder „I always fall for the wild girls, The rock-and-rolla, Coca-Cola, Make me wanna lose control-a girls“ („Madness“) – in Kombination mit seiner hohen Stimme dürfte das selbst den ernstesten Musikkenner schmunzelnd dem Charme des verrückten Künstlers verfallen lassen.
Dessen Konzept geht nämlich auf: In absoluter Planlosigkeit und mit einer lässigen Scheißegal-Einstellung produziert er Songs, die eine gute Zeit garantieren wollen. Egal ob Punker oder Lehrer, egal ob Greis oder Säugling, egal ob Stripper oder Hexe … es spielt keine Rolle, was für ein Wesen du in King Tuffs Welt bist, BLACK MOON SPELL beschert dir „a heavily weird, heavenly dark, hysterically magical Rock & Roll Sexperience“ Wer da auf den Stühlen sitzen bleibt, ist selbst schuld.
Ohr d’Oeuvre: Black Moon Spell, I Love You Ugly, Demon From Hell
VÖ: 23.09.2014; Sub Pop
Tracklist:
01. Black Moon Spell
02. Sick Mind
03. Rainbow’s Run
04. Headbanger
05. Beautiful Thing
06. I Love You Ugly
07. Magic Mirror
08. Madness
09. Demon From Hell
10. Black Holes in Stereo
11. Radiation
12. Eyes oft he Muse
13. Staircase of Diamonds
14. Eddie’s Song
Gesamteindruck: 8/10