Schon 2013 wurde JAR auf den Markt gebracht, allerdings nannten sich die Jungs von Superheaven zu diesem Zeitpunkt noch Daylight. Nachdem es aber mit einer gleichnamigen spanischen Band zu häufigen Verwechslungen und Verwirrungen kam, nannten sich die Musiker aus Doylestown/Pennsylvania kurzerhand um. Anderer Name, bekannter Inhalt – die Musik bleibt genauso gut und ergreifend wie zuvor.
Wer in einem Atemzug mit Basement oder Title Fight genannt wird und schon mit Größen wie More Than Life oder Make Do And Mend auftreten durfte, kann sagen, dass er es irgendwie geschafft hat und nun jedenfalls nicht mehr nur in den kleinen Kellern des trostlosen Heimatstädtchens spielen muss. Diese Situation trifft auf Superheaven zu. Die Jungs sind trotzdem bescheiden geblieben und machen weiterhin gute Musik, die sich zwischen Punk, Grunge und Emo bewegt. Und die Arbeit zahlt sich aus: In diesem Herbst konnte die Band erstmals als Headliner in Europa auftreten. Gleichzeitig veröffentlichten sie ihr Debütalbum JAR auf ein Neues, nun jedoch unter ihrem neuen Bandnamen. Mit diesem Album machen sie ihrem Image als die Nachfolger von Kurt Cobain & Co. alle Ehre: Eine herrlich melancholische Scheibe, die perfekte Playlist für die kommenden kalten Tage! Superheaven gelingt es, den typischen 90er-Jahre-Grunge-Sound mit poppigen Melodien zu vereinen und erschaffen somit einen neuen eigenen Sound. JAR bietet viele temporeiche Rocksongs mit ordentlichem Ohrwurm-Potential. Die Gitarren rauschen, die Drums wummern ordentlich und die ruhige Stimme von Taylor Madison versetzt den Hörer in eine leicht schwermütige Stimmung. Auch lyrisch geht es zur Sache. Behandelte Themen sind vorrangig der Verlust als solcher und familiäre Probleme. Besonders verständlich wenn man weiß, dass Madison hier auch den Tod seines Stiefvaters verarbeitet, JAR ist also ein Album mit Tiefgang. Man kann darauf gespannt sein, was die Überflieger aus Pennsylvania in Zukunft noch veröffentlichen werden – bei einem solch guten Debütalbum darf man aber auf Großes hoffen.
Ohr d’Oeuvre: Youngest Daughter, Knew, Hole in the Ground
VÖ: 19.09.2014; SideOneDummy
Tracklist:
01. Sponge
02. Life in a Jar
03. Outside of Me
04. Sheltered
05. Crawl
06. Last October
07. Youngest Daughter
08. Knew
09. No One’s Deserving
10. Hole in the Ground
11. In On It
12. Around the Railing
Gesamteindruck: 7/10