Auf ihrem nun überraschend erschienenen Debütalbum ROSE AVE. machen Dallas Green und Alecia Moore Musik für Dich und mich. Und man merkt sofort, dass es hierzu nur zwei Meinungen geben kann.
Schon an der Aufmachung dieses Projekts dürften sich die Geister scheiden. So kann man der Ansicht sein, dass mit dem Namen you + me und der Covergestaltung dafür gesorgt wird, dass sich der Zuhörer ganz auf die Musik konzentrieren kann. Andere könnten sich wiederum an der nichtssagenden, googleunfreundlichen Ansammlung von Personalpronomen und einem Porträt der Künstler auf staubiger Sepia-Veranda stören.
Eine ähnliche Optik findet auch im Video zur ersten Singleauskopplung „Break the cycle“ Anwendung und kann wahlweise als charmant-bodenständig und budgetsparend ,oder aber als kunstgewollte LoFi-Ästhetik à la Lana del Ray und Konsorten bewertet werden.
Auf ROSE AVE. treffen mit Green und Pink zwei Künstler aufeinander, die aus diametral entgegengesetzten Genres kommen – Green war Sänger der Post-Hardcore-Band Alexisonfire, Pink macht POP – und gemeinsam Neuland betretem, wobei ihre Gegensätze sich anziehen. Oder möchte der City&Colour-Sänger doch nur auf Moores Erfolgswelle mitschwimmen und Fans abgreifen, während sie sich etwas Straßen-Credibility von der Arbeit mit einem Indie-Musiker verspricht während beide sich kompromissbereit in der ausgelutschten Schublade des Alt-Country treffen?
Zusammenfassend kann man daher attestieren, dass die beiden Farben Grün und Pink entweder nebeneinander kombiniert ideal sind, um zu Recht auf sich aufmerksam zu machen, oder dass beide gemischt ein schäbiges Braun ergeben.
Diese Aufgabe liegt allerdings persönlich bei einem selbst.
Ohr d’Oeuvre: Alle / Keiner
VÖ: 10.10.2014 – Rca Int. (Sony Music)
Tracklist:
01. Capsized
02. From a Closet in Norway (Oslo Blues)
03. Gently
04. Love Gone Wrong
05. You and Me
06. Unbeliever
07. Second Guess
08. Break the Cycle
09. Open Door
10. No Ordinary Love
Gesamteindruck: 10/10 bzw. 1/10