Nach dem Ausscheiden von Tyondai Braxton verzichten Battles auf LA DI DA DI auf jeglichen Gesang. Dies entpuppt sich jedoch als wahrer Glücksfall für die Band, gewinnt doch der Sound an Kompaktheit und rückt der tanzbare Moment noch mehr in den Fokus.
Beworben als „Monolith of repetition“ und von der Band selbst als „The Art of repetition“ dokumentiert, veröffentlichen Battles mit LA DI DA DI eine elektronische Tanzplatte, die dank der Experimentierfreude der Band über das rein repetitive Moment hinausgeht. Im Kern leben die Songs vom reduzierten und straighten Schlagzeugspiels John Staniers (Ex-Helmet) und endlosen Loop- und Wiederholungsschleifen, welche die Platte extrem tanzbar machen. Dass die Wurzeln der drei Musiker weniger im elektronischen Bereich, denn im Mathrock und Hardcore liegen, merkt man den experimentellen Sound- und Melodiearrangements an, die ein wenig an die alte Dischord Schule erinnern. Diese reißen die Songs immer wieder aus der aufkommenden Monotonie und sorgen ähnlich wie auf einem Rave für die notwendigen Steigerungs- und Euphoriephasen.
Wo Wiederholung und Experimentierfreude eine harmonische Einheit eingehen – wie in „Non-Violence“ oder „The Tyne Wear“ – hat LA DI DA DI denn auch seine stärksten Momente. Dabei holen Battles ihre Hörer, die eher weniger elektronisch ausgerichtet sind, durch die analogen Sounds der Gitarren und Synthies ab. Diese geben die notwendige Wärme, so dass Teile der Platte eine rückwärtsgewandte und fast krautrockartige Stimmung umgibt, trotz aller Elektronik.
LA DI DA DI ist ein großes Experiment, wobei Battles durch den Verzicht auf Gesang eher an Klarheit gewonnen haben, so wirkt der Sound aufgeräumter als auf den Vorgängeralben. Die Platte strahlt trotz aller Soundexperimente eine angenehme Kompaktheit mit einigen wirklich gelungenen Momenten eruptiver Euphorie aus, allerdings auch einigen Längen, die aber in der repetitiven Struktur begründet liegen.
VÖ: 18.September 2015, Warp (Rough Trade)
Ohr d’Oeuvre: Non-Violance/ Tyne Wear/ Megatouch
Tracklist:
01. The Yabba
02. Dot Net
03. Ff Bada
04. Summer Simmer
05. Cacio e Pepe
06. Non-Violence
07. Dot Com
08. Tyne Wear
09. Tricentennial
10. Megatouch
11. Flora > Fauna
12. Luu Le
Gesamtwertung: 7,0/10