Es gibt eine Zeitrechnung vor und nach der ersten Fleet Foxes Platte von 2008. Wurde man vorher eher bemitleidet, wenn man Holzfällerhemd und Vollbart trug, war man auf einmal en vouge. Die fast sakralen Chöre, diese Gegenwartsvegessenheit der Folkkompositionen, die gesamte Erhabenheit der Songs strahlten eine fast hypnotische Ruhe aus, die das Faszinierende an der Band aus Seattle ist. Fast sechs Jahre sind ins Land gezogen seit der letzten Veröffentlichung HELPLESSNESS BLUES. Sechs Jahre in denen sich die Bandmitglieder auf das Studium und andere Dinge konzentrierten und in der Popwelt der einst losgetretende Folk- und Innerlichkeitshype langsam abflaute und alle Kollegen sich eher in die Zwischenwelten zwischen Elektrobeats und koventionellen Songstrukturen verabschiedeten. Nun also CRACK UP. Lächelt man im ersten Moment noch etwas nostalgisch, fängt die Band den Hörer mit ihren vertrauten Stärken: Chöre, die schon verschwenderisch mit Schönheit um sich schmeißen, betörende Melodien, Kompositionen, die schon fast größenwahnsinnige, barockhafte Ausmaße annehmen wie das neunminütige „Third of May/ Ödaigahara“ und doch jeder Tatk enorme Spannung ausstrahlt. Nun kommt der Fünfer am Freitag ins Kölner Palladium. In der Vergangenheit waren Fleet Foxes Konzerte stets ein hoch emotionales und handwerklich tolles Erlebnis. So dürfte das Konzert ein intensives und lang nachhaltenes Ereignis werden.