Am 20.10. forderten die Cardinal Sessions bereits zum sechsten Mal zum Tanz auf. Bei dem Mini-Festival finden sich Musiker und Bands der verschiedensten Musikrichtungen zusammen. Wir waren für Euch in Köln dabei und haben uns abseits des Trubels ein wenig mit Albin Lee Meldau unterhalten, der später am Abend noch ein großartiges Set spielte.
Cardinal Sessions – das ist ein Mini-Festival, welches regelmäßig in mehreren Städten mit leicht variierendem Line-Up statt findet. Das Konzept ist denkbar einfach: Die Veranstalter laden Newcomer der verschiedensten Genres ein, die an einem Abend zwei Bühnen parallel bespielen. Auf diese Weise bekommt man als Besucher ein feines und abwechslungsreiches Abendprogramm geboten. Auch an diesem Freitagabend wird man im Gebäude 9 von mal mehr, mal weniger lauten Bands fabelhaft unterhalten. Apropos unterhalten. Vor seinem Gig haben wir ein bisschen mit Albin Lee Meldau gequatscht.
Der Schwede spielte jahrelang in der Soul-Band Magnolia, bis er sich dazu entschloss seinen Weg Solo zu bestreiten. Dass sich diese Entscheidung als goldrichtig erwies, zeigte sich kurze Zeit später. Denn Albin Lee Meldau erhielt letztes Jahr den ANCHOR Award. Dieser wird im Rahmen des Reeperbahn Festivals vergeben und zeichnet das vielversprechendste und aufstrebendste Musiktalent des Festivalprogramms aus. Es ist selbstredend, dass dies für die Nominierten und vor allem für den Preisträger ein enormes Sprungbrett ist.
Die große Frage, die uns auf der Zunge lag war natürlich, was sich alles in den vergangenen 12 Monaten für Albin verändert hat. Schnell wird klar, dass Meldau ein Arbeitstier ist. Er habe in der Zeit zwei EPs („Lovers“ und „Bloodshot“) und ein Album aufgenommen. Letzteres ist bisher noch nicht veröffentlicht worden. Wir fragten, ob dies daran liege, dass er ein Perfektionist sei. Der 29-jährige erklärt, dass er zwar den Großteil seines Albums schon produziert habe, aber dennoch so viele Menschen involviert seien und dies einfach Zeit in Anspruch nähme. Er sei zwar kein Perfektionist, aber er wolle stets sein bestes geben.
Ein Release-Datum für den Langspieler habe er noch nicht festgelegt, weil er nicht wisse, was die Zukunft alles bringe. Der junge Musiker jedenfalls hat noch eine Menge für uns in petto. Albin spricht von Film- und TV-Show-Musik und auch die Begriffe Radio und Feature wirft er in den Raum. Er könne sich alles vorstellen. Er sei dankbar für die Möglichkeiten, die sich ihm bieten würden. Besonders stolz sei er auf seinen Beitrag auf einem Weihnachtssampler. Dort ist er unter anderem gemeinsam mit Jimmy Fallon, Paul McCartney und Norah Jones mit einem Weihnachts-Cover von „All I Want For Christmas“ vertreten.
Warum Albin Lee Meldau seiner Band den Rücken gekehrt habe, möchten wir wissen. Er liebe seine Band und würde auch nach wie vor noch gemeinsam mit ihr spielen, jedoch wäre Soul-Musik – also das Genre in dem sich die Band bewegt – per se sehr limitiert. Und wie so oft in unserem Gespräch betont der Schwede, dies sei genau das, was er nicht will. Er möchte sich nicht einschränken und sich alle Möglichkeiten frei halten.
Wenn man über Albin Lee Meldau im Internet recherchiert, stolpert man immer wieder über eine Geschichte, die man erst gar nicht glauben mag. Quentin Tarantino himself habe Meldau nach einem Mixtape gefragt. Wir wollten natürlich wissen, ob etwas Wahres an der Geschichte dran ist. Und wie so oft im Leben ist die Wahrheit nicht ganz so spektakulär. Nicht Quentin Tarantino selbst, sondern „nur“ sein Senior Music Advisor habe das Management von Albin auf dessen neue Single angesprochen. Schade. Aber wer weiß, was der Tausendsassa noch alles für uns in Zukunft bereit hält und welche Projekte er umsetzt. Ja, und vielleicht fragt Tarantino ja doch irgendwann noch einmal persönlich nach einem Mixtape. Wer weiß das schon?
Wir sind jedenfalls Fans des Schweden und würden ihn jederzeit nach einem Mixtape fragen… Fürs erste wären wir aber auch mit einem Album zufrieden. In unserer Galerie könnt ihr Bildes des entspannten Konzertes von Albin Lee Meldau sehen, bevor Pabst und YAK die Bühne zerlegt haben.