Das Köln Konzert von TORRES vom 13.11.2017 im Gebäude 9 kann die hohen Erwartungen, geschürt von zwei tollen Studioalben leider nicht ganz erfüllen.
Zusammen mit ihrer Band, bestehend aus einem Keyboarder/Gitarrist (Rhythmus oder Lead wird im Laufe des Abends nicht so wirklich klar), einem Schlagzeuger und einer weiteren Keyboarderin, betritt die eindrucksvolle Figur TORRES die Bühne, nachdem The Dove & The Wolf mit ihrer kurzen Dream- und Shoegazer-Pop Support Performance, auf dieser ihr deutsches Live-Debüt gaben.
Die im Vorbericht erwähnte Kate Bush Affinität der neuen Platte, ist live nicht mehr zu überhören. Dies lässt sich vor allem an dem voll und ganz überzeugenden Livegesang von Mackenzie Scott festmachen. Allerdings wird es dabei dem Publikum nicht leicht gemacht, zu der Künstlerin durchzudringen.
Trotz des Vortrags von intimen Bekenntnissen und Erfahrungen in ihren Songs, bleibt die Künstlerin ziemlich verschlossen. Bis auf ein gelegentliches, unsicheres Lächeln, einigen abrupt eingestreuten Posen aus dem Standardwerk „Bühnensprache für echte Diven“, werden die Songs von keinen Ansagen unterbrochen. Das lässt TORRES jedoch keinesfalls arrogant oder unsympathisch wirken, eher etwas unerfahren.
Die Entscheidung gegen eine Bassgitarre in der Liveband ist leider keine gute. Die eher kargen Songs der neuen Platte klingen so nämlich nicht wirklich runder. Beim Übersong „Sprinter“, aus dem gleichnamigen vorletzten Album, wird jegliche schöne 90er Alternativrock Ästhetik der Studioversion, durch Zumüllen mit total sinnlosen Gitarreneffekten oder anderem Krach, durch die ebenfalls kühl und sediert wirkende Backingband zerstört.
Aber trotzdem muss auch anerkannt werden, dass die Band mit fortlaufender Spielzeit, immer besser wird. Überzeugen kann der Auftritt jedoch nicht. TORRES wirkt zu sehr mit sich selbst beschäftigt und viel zu verschlossen. Es bleibt spannend, wie sich ihre Karriere weiter entwickeln wird.