Freitag, erster Tag im Dezember, das Wetter ist schlecht und draußen ist es kalt, die Stimmung ist aber wegen des bevorstehenden Wochenendes ausgelassen und gut. Mit viel Vorschusslorbeeren ausgestattet spielen COPPERSKY (Achtung!: Nicht zu lesen wie ein cooler osteuropäischer Nachname, sondern engl. Kupferhimmel – schade) im Rahmen ihrer „Brotherhood Tour“ im besten aller Kölner Tanzsäle, dem Sonic Ballroom. Der Laden füllt sich widerspenstig: Sobald einige Raucher vor die Tür gehen, wird es wieder unangenehm leer. Trotzdem muss man ja mal anfangen und so betritt die Band DAMNIAM aus Münster die punkigsten Bretter Kölns. Nicht so punkig wie vermutet ist dann der Vortrag: irgendwo zwischen gefälligem College Punk und Green Day gefällt die Band mit einem durchaus langen Set – ohne nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. Dann folgt die Umbaupause. Diese dauert nur ein Bier an und dann sind sie endlich auf der Bühne: COPPERSKY (zur Erinnerung: Englisch aussprechen!).
Gegen 22:30 Uhr betreten die vier sympathischen Niederländer die Bühne. Auffällig ist die charakteristisch-dunkle Stimme von Frontsänger Erik Zwart. Die Band legt gut los, die Motivation und der Wille das Publikum mitzureissen ist anzumerken. Der Raum ist mittlerweile gut gefüllt. Der Bassist der Band sticht bereits nach den ersten Stücken heraus: Filigran, künstlerisch und gekonnt – irgendwo zwischen Angeberei und Autismus – bearbeitet und zupft er an seinem Instrument herum, während der Rest rockig schrammelt. Testosterongeladen und oft breitbeinig führt der Frontmann Volbeat-mässig seine Band von Lied zu Lied. Hinten knutscht verstörend desinteressiert und unbeeindruckt ein Pärchen. Die Highlights des Sets sind dann kurz vor Ende „Brotherhood“ und „Hometown Show“, bei denen man das Gefühl hat man sieht musikalisch die noch unentdeckten Gaslight Anthem vor sich. Obwohl es nie so richtig heiss wurde und viele Songs sich ähneln, geben sich die Jungs aus Utrecht wirklich Mühe. Punk gab es nicht auf die Ohren, aber gute, solide und handgemachte Musik zu einem äußerst fairen Eintrittspreis, bei dem man sich fragt wie der ganze Wahnsinn damit überhaupt zu finanzieren ist. Davor sollte und muss man den Hut ziehen! Nach dem letztendlich doch sehr kurzweiligen Konzert winkt nun das kupferne Wochenende.
Setlist: Reservoirs/ Sweet Elysium/ Bury Angels Sleep/ Andre/ Breakup/ Leaky Road/ Since ’74/ Tesseract/ Son of the Light/ Brotherhood/ Hometown Show/ Bankrupt/ Backchannels
Veranstalter: Muttis Booking