Die Konzertsaal des arschkalten Gebäude 9 ist bereits gut gefüllt, als Spinning Coin, eine junge Glasgower – natürlich- was sonst – Postpunk Band, den Abend für Alvvays eröffnen. Irgendwas hat (einer der beiden) Songwriter Jack Mellin backstage eingenommen. Es würde ihm nicht gut tun. Man möge etwas Nachsicht haben. Na ja, toxiert wirken sie nicht. Leider eher ein wenig zu abgeklärt, um wirklich Aufregung zu verursachen. Ihr Debüt PERMO ist aber nicht schlecht. Kann man sich ja mal anhören.
Beim Hauptact Alvvays ist der Laden dann bumsvoll als sie mit „Hey“ vom zweiten Album loslegen. Sie spielen bis auf „Adult diversion“ erstmal fast nur Songs von Platte Numero zwei. Die sind deutlich poppiger als die Stücke vom Debüt, das doch mehr in der Tradition des klassischen Dream Pops oder Shoegaze steht. Die Band will offenbar mehr. Das merkt man die ganze Zeit. Dabei steht die Sängerin Molly Rankin ganz klar im bestens ausgeleuchteten (Bühnen-)Mittelpunkt. Ob da noch Großtaten folgen werden, bleibt abzuwarten. Zuzutrauen wäre es Ihnen jedenfalls. Das Publikum ist auf ihrer Seite.
Der Soundmix ist mal wieder eher kontraproduktiv gesetzt. Dass hier eine Gitarrenband am Werke ist, geht im heutigen Tondesign leider unter. Dafür ist alles viel zu laut gemischt, das Schlagzeug steht viel zu sehr im Vordergrund. Egal!
Zum Ende der Show dominieren dann die Songs vom Debüt die Setlist. Dazu gibt es noch den umjubelten Track „Pecking order“, den die Band bisher nur auf Kassette veröffentlicht hat. Zum Zugabenblock kommt man mit Elasticas „Blue“ zurück. Und beendet dann mit „Next of kin“ das gelungene Konzert.