Die kleinen Hosenscheißer von SHEAFS aus Sheffield dürfen den heutigen Abend für GRETA VAN FLEET eröffnen. Die Musik habe ich schon wieder komplett vergessen. Anfangs punkten sie mit einer unterhaltsamen Arroganz. Dann geht der Sänger in den Innenraum um sich bewundern zu lassen. Plötzlich wirft er sein Tamburin quer durch den Saal. Ein echt krasser Typ. Wow! Mein Buddy und ich bekommen es fast an die Birne. Wäre ja schon irgendwie ungeil sich ne Platzwunde beim Konzert von, nach der Dauer eines halben Katzenficks wieder vergessenen, 12-jährigen Vollidioten zu holen. Richtig peinlich wird es als der Trottel sein Musikinstrument einen Song später unbedingt wieder zurück haben will. Der gnädige Altrocker vor uns, der es gefangen hat, lässt sich nur sehr schwer dazu animieren, es diesem anscheinend sparsamen Schmierenkomödianten ebenfalls RICHTUNG Hohlkopf zu werfen.
Irgendwann deutlich nach 22 Uhr kommen dann auch die Kids von GRETA VAN FLEET auf die Bühne. Was dann folgt ist eine zu 100 % eklektische Wiederaufführung der klassischen Konzerte von LED ZEPPELIN und Konsorten – minus interessanter eigener Songs die dauerhaft hängen bleiben – plus megaschlechtem Soundmix, der Leadgitarre, Schlagzeug und Bass viel zu leise, dafür den Gesang viel zu laut abbildet. Dem eher älteren(!) Publikum scheint es jedoch ziemlich gut zu gefallen. Handwerklich sind sie auch tatsächlich gut. Der Gesang ist auf Augenhöhe mit guten LED ZEPPELIN oder THE WHO Coverbands. Und die Gitarrensoli sind anfangs auch unterhaltsam. Manchmal erinnert mich der dauerhaft grinsende Sänger an einen jungen Adam Sandler, der sich innerlich über eine gelungene Comedy-Performance totlachen muss. Als ich am nächsten Tag, im deutschsprachigen (gesponserten) Instagram-Post der Band sehe, dass sie in Berlin für GUNS N’ROSES eröffnen und bei Rock am Ring / im Park spielen dürfen, lache ich mit ihm zusammen.