Veranstaltungstag
Bei OUGHT ein Donnerstag – bei NAP EYES der Samstag.
Punkt an NAP EYES
Location (Setting)
Schick renovierte ehemalige Gläshütte, bzw. Druckerei, bzw. Gebrauchtwagenhändler-Werkstatt gegen traditionsreiche & plüschige Prostitutionsanbandelungsgastronomie.
Punkt an NAP EYES
Set
Schlecht schmeckendes Radler mit anschließendem Umschwenken auf belgisches Bier gegen Cranberry-Vodka, Becks und Sambujae (Sambuca mit Jägermeister)
Punkt an OUGHT
Veranstalter
In beiden Fällen POPANZ
Unentschieden
Publikum
Junge, attraktive Großstadtbewohner mit Gefühl für Stil und Klasse gegen Leute die so aussehen und (fast alle) so alt sind wie der Autor dieser Zeilen, inklusive einer Dame aus Down Under, die zwischen den Songs keinen Mucks von sich gab, aber spätestens beim Intro jedes Songs der Vorband losschnatterte.
Punkt an (Ergebnis gerne als PN)
Vorband
HATER (nette aber belanglose ALVVAYS Kopisten aus Skandinavien) gegen, ja gegen wen? DIAR & MARJE – aka Hippies mit unerschütterlichem Selbstbewußtsein und schönem Styling aus den 2008er Jahren des Vice-Magazines.
Unentschieden
Hauptact auf Platte
Beide haben drei LPs veröffentlicht. Das aktuelle Album von NAP EYES wurde (zu Recht) von der Intro als nicht besonders gut befunden. In vielen Artikeln wurde etwas von Lou Reed geschrieben. Der passt ja fast immer. Dazu unter „Hauptact in der Konzertsituation“ gleich noch mehr. OUGHT waren (zu Recht) mit ihrer zweiten Platte „Album der Ausgabe“ in der Spex. Und pssst: die neue und dritte Platte ist sogar noch besser.
Punkt an OUGHT
Hauptact in der Konzertsituation
Tim Darcy von OUGHT überzeugt mit kokainschlanker Physis und entsprechend irren Blick. Bereits bei der Live-Darbietung des ersten Songs des Abends „Into the sea“ werden keine Gefangenen gemacht. Vor allem Schlagzeuger Tim Keen, aber auch der Rest der Band begeistert mit präzisem Spiel, ihres nicht ganz einfachen Materials. Definitiv eins der besten Konzerte des Jahres bisher. Nigel Chapman von NAP EYES klingt auf Platte tatsächlich manchmal ein wenig wie Lou Reed. Live wird aber klar dass der junge Rivers Cuomo (MAROON 5 – oder so ähnlich) gesanglich und auch optisch sein großes Vorbild zu sein scheint. Ob man die Platten von NAP EYES interessant findet -ist Geschmackssache. Live wirkt ihr Slacker-Handwerk (wenn man es wohlwollend beschreiben möchte) sehr ermüdend. Den Leuten gefiel es aber noch besser, als es den Leuten bei der anderen Band gefiel. Obwohl die andere Band live viel besser war. Auch wenn man davon ausgehen würde, was man aber nicht kann, dass die Platten von den beiden gleich gut wären. Glaube ich jedenfalls. Wahrscheinlich muss man eben auch als Publikum bei ner coolen Band ein bißchen cool bleiben. So heißt übrigens ein sehr gutes Lied von International Music, die auch bald im Bumann spielen – Dank Popanz. Mit auffen Geburtstag von der Omma, würde man dann doch eher den Sänger von NAP EYES nehmen. Aber darum gehts ja im Rockbusiness eher nicht.
Punkt an OUGHT
Fazit und Gewinner:
Ich (muss nur eine Konzertreview schreiben).
Fotocredit an Nadine Wessel (Bild vom Konzert mit dem alten Publikum)