Live Music Hall, Köln – 13.06.2018
Zwei Jahre nach Lordes unerwartetem und genialischem Debüt, erschien mit Courtney Barnetts Erstling „Sometimes I Sit and Think, and Sometimes I Just Sit“ erneut eine Platte von einer sehr jungen weiblichen Musikerin aus Down Under, die mit ausgereiftem Kompositionsfähigkeiten und geistreichen Texten auffiel.
Vielleicht hatte Barnett nicht so eine dicke Nummer wie „Royals“ am Start. Ihr Post-Grunge-Entwurf ist aber auch nicht auf Singleerfolge angelegt.
Während auf Lordes zweiter Platte bereits erste Ermüdungserscheinungen zu erkennen waren, startet Barnett (nach dem Zwischenalbum – der Kollaboration mit dem US-Musiker Kurt Vile – „Lotta Sea Lice“) jetzt erst richtig durch. Teilweise knallen die Songs richtig heftig – wie „I’m Not Your Mother, I’m Not Your Bitch“. Manchmal ist ihre Gnadenlosigkeit geradezu schmerzhaft – beim Zitat der Schriftstellerin Margaret Atwood in „Nameless, Faceless“ („Men are afraid that women will laugh at them. Women are afraid that men will kill them“). Insgesamt ist die Songwriterin aus Sydney jedoch ihrem Slacker-Sound treu geblieben. Klingt halt nur etwas edler. Dass sie jetzt bereits für die Live Music Hall gebucht wurde, wundert nicht. Die Hallengröße wird kein Problem darstellen. Ganz im Gegenteil. Auf dieses Konzert kann man sich wirklich freuen. Tickets gibt es hier: https://prime-entertainment.de/