Alter Vatter, das war mal ein amtlicher Abriss.
Als BOMBA ESTEREO gegen 21 Uhr die Bühne der ausverkauften Kantine entern und mit einem dramaturgisch cleveren Intro, bzw. Spannungsaufbau in ihre Nummer „Caribbean Power“ starten, gibt es in der Halle kein Halten mehr. Hier wird heute eine südamerikanische Party gefeiert.
Vor einigen Jahren waren sie noch der exotische Track in Soundtrack des Daddelspiels FIFA 2010. Im Jahr 2012 wurde ARCADE FIRES Win Butler von ihrer Show so sehr in den Bann gezogen – er sah sie beim POP Montreal Festival – dass er sie als Support für ihre Infinite Content Tour engagierte. Ein spanischsprachiger Danceact als Anheizer für die KELLY FAMILY des Indiepop – auf die Idee muss man erstmal kommen.
Wenn man hier in der Kantine sieht, wie ihre Hits „Fuego“ und „Soy Yo“ –um nur zwei zu nennen – abgefeiert werden, muss man sich wundern, dass noch niemand vor den Kanadiern auf die Idee kam.
Eine gewisse Affinität zu – auf Konzertlänge (für meinen persönlichen Geschmack) – etwas zu monotonen und simpel gestrickten Beats, sollte man auf jeden Fall mitbringen.
Wenn man nach gut 100 Minuten in die zufriedenen Gesichter, der in die warme Sommernacht entlassenen Konzertbesucher blickt, gibt es eigentlich überhaupt keinen Grund zur Kritik. Mich würde es nicht wundern, wenn BOMBA ESTEREO beim nächsten Konzert sogar noch eine Hallengröße höher wandern würden.