Das zakk in Düsseldorf hat sich so ein wenig zu unserem Lieblingsclub außerhalb Kölns gemausert. Umso schöner, dass wir am letzten Montag wieder einmal die Möglichkeit hatten, dem zakk einen Besuch abzustatten. Noch toller: der Anlass. Mit Touché Amoré und Basement war die Speerspitze des Post Hardcore bzw. Neo Grunge zu Gast in Düsseldorf.
Den Anfang machen Up North aus Köln. Immer wieder schön zu sehen, dass lokale Bands die Möglichkeit haben, Szenegrößen wie Touché Amoré und Basement zu eröffnen. Up North liefern – für unsere zarten Gemüter etwas zu breitbeinigen – Hardcore ab. Nicht, dass wir uns falsch verstehen – der melodische Hardcore der Kölner ist nicht schlecht, nur die Pose könnte etwas weniger sein.
Im Anschluss an Up North betreten Basement die Bretter des inzwischen gut gefüllten zakk. An Basement scheiden sich ein wenig die Geister. Viele vergöttern die Band förmlich, während andere dem manchmal schleppenden Sound der Band nur wenig abgewinnen können. Diejenigen, die in den 90’ern und Nullerjahren musikalisch sozialisiert wurden, gehören eher zur ersten Fraktion und sind sichtlich entzückt über das, was sie da präsentiert bekommen. Zu Recht, denn die fünf aus Ipswich warten mit einer Spielfreude auf, die mitreißt. Man hat den Eindruck, den heimlichen Headliner des Abends zu sehen. Vor der Bühne ist es gefühlt voller als bei den anschließenden Touché Amoré. Ein tolles Konzert, bei dem aber auch erkennbar wird, warum es die Fraktion gibt, die Basement eher langweilig findet. Die Songs fangen oft mitreißend an, verlieren dann aber an Fahrt und zerfallen im letzten Drittel. So wie eben bei vielen Grunge-Bands in den 90’ern.
Nach einer kurzen Umbaupause ist es dann Zeit für Touché Amoré aus Los Angeles. Es ist immer wieder faszinierend, wie dieser eigentlich eher zurückhaltende Jeremy Bolm auf der Bühne explodiert. Er hat von Beginn an das Publikum im Griff und gibt gekonnt den Zeremonienmeister. Dieses wiederum frisst ihm aus der Hand. Es wird von der Bühne gepurzelt, die Faust gen Himmel gestreckt und lauthals mitgeshoutet. TA stacheln das Publikum immer wieder an, indem sie überwiegend schnellere, ältere Stücke spielen. Am Ende des Sets begibt sich Bolm ins Publikum und verschmilzt bei „Honest Sleep“ mit diesem zu einem großen Chor. Großes Ende eines großen Konzerts.
Setlist:
~
Rapture
Just Exist
Pathfinder
Flowers and You
And Now It’s Happening in Mine
Uppers/Downers
Adieux
Method Act
Praise / Love
Anyone / Anything
Green
The Great Repetition
Art Official
Displacement
I’ll Get My Just Deserve
I’ll Deserve Just That
Hideaways
Palm Dreams
Home Away From Here
Amends
Skyscraper
Encore:
Honest Sleep