Dass SCHNIPO SCHRANKE sich ein Konzert von einer Schnapsmarke sponsern lassen – darauf hätte man schon früher kommen können. Denn in ihrem Hit „Cluburlaub“ berichten sie u.a. von den Freuden einer „Flatrate an der Cocktailbar“. Bei SWUTSCHER geht es sogar noch häufiger um die Lieblingsbeschäftigung der Deutschen. Das Programm des Abends passt also schon mal. Bei Erstgenannten handelt es sich selbstverständlich nicht um eine Saufkombo, auch wenn die beteiligten Musikerinnen Daniela Reis und Friederike „Fritzi“ Ernst gerne ein wenig mit Understatement kokettieren.
Nach der Veröffentlichung ihres Debüts „Satt“ sorgten sie unter anderem bei Rock am Ring für verstörende Bilder. Man schaue sich nur das im Artikel verlinkte Video an. Dass ihre vermeintlich dämlichen Ufftata-Blödel-Popsongs eher eine Romanze mit Catherine Breillat eingehen, als mit Frank Zander gemeinmachen wollen, erschließt sich tatsächlich nur, wenn man sich nicht nur die Single-Auskopplungen zu Gemüte führt. Das SCHNIPO SCHRANKE auf Buback erscheinen, wundert dann auch wenig. 2017 veröffentlichte man mit „rare“ Album Nummer zwei. Genauso gut wie „Satt“. Nur leider ohne einen Titel mit der Resonanz wie „Pisse“ im Programm. „Pimmelreiter“ und „Herr Schulz ist tot“ sind aber auch tolle Lieder. Wird man am Samstag auch hören können.
Tja, über SWUTSCHER haben wir im Rahmen unserer Plattenschau auch schon berichtet. An der (persönlichen) Meinung über SWUTSCHERs „Wilde deutsche Prärie“ (war neben der Veröffentlichung von INTERNATIONAL MUSICs „Die besten Jahre“ sicherlich mit das aufsehenerregendste Debüt neuer deutschsprachiger Bands – beide übrigens auf Staatsakt) hat sich im Laufe der Zeit nichts geändert. Die beiden anderen Acts LEA PORCELAIN und FLUT, die am Samstag im Gebäude 9 mit Garantie für einen sehr kurzweiligen Abend sorgen werden, kann man auch nur wirklich empfehlen und jedem Ticketbesitzer einen frühen Besuch der Veranstaltung ans Herz legen.
Tickets gibt es auch noch und zwar hier.