Das Melodic -Punkschlachtross Insert Coin legt mit dem neuen Album WAY OUT ein dynamisches und erdiges Punkrockalbum vor.
Wenn das Münsterland das Indieherz des Punkrocks ist, dann ist das Ruhrgebiet eher das prollige Mundwerk. Recklinghausen ist eine Stadt, die irgendwo zwischen Ruhrgebiet und Münsterland liegt und sich nicht so ganz entscheiden kann, wohin sie tendiert. Ähnlich wirkt ein wenig das neue Album WAY OUT von Insert Coin, eben aus jenem Recklinghausen. Wobei das hier daraus hinausläuft, dass das Quintett das Beste aus beidem kombiniert. Angefangen 2007 als eher klassische Skatecore Band, kombiniert die neue Platte einen erdigen Boysetsfire – oder Defeater- Sound mit luftigeren Ausflügen in den Alternative- oder Indierock. Erinnern die Single „Brocken“ und im Speziellen „Sonora“ und „Apology“ an die Mannen um Nathan Gray, wirken Songs wie „Way Out“ oder „Punch Press“ eher so als hätten Bad Religion und Idle Class zu lange im Proberaum abgehangen. Insert Coin gelingt es allerdings aus diesen verschiedenen Richtungen einen harmonischen Gesamtsound zu basteln, der sich durch Leidenschaft und Dynamik auszeichnet. Man merkt ihnen ihre riesige Liveerfahrung mit über 300 Shows in den letzten Jahren an. Zu hoffen ist, dass WAY OUT die verdiente Aufmerksamkeit einheimst, spülen Insert Coin Recklinghausen innerhalb von 37 Minuten doch in die erste Punkliga.
VÖ: 21.9.2018, Uncle M, http://insert-coin.info/
Ohr D’Ouevre: Rusted Nails/ Broken/Sidetracked
Gesamteindruck: 7,0/10
Tracklist: Broken/ Rusted Nails/ Same Old/ Sonora/ Punch Press/ Semicolon/Apology/Donald/Sidetracked/See you in October/Done Talking