Es sieht derzeit nicht allzu rosig aus auf der Welt, das kann wohl niemand bestreiten. Grund genug für Jason Aalon Butler sich nach dem Ende von letlive. vor knapp zwei Jahren mit Stephen Harrison von The Chariot und Aric Improta von Night Verses zusammenzutun, um seine Wut darüber in etwas Positives zu kanalisieren.
„There’s a motherfuckin’ fever comin’” – mit einer Kampfansage an die Welt tritt Butler das knapp 40-minütige Manifest seiner neuen Band los. Schon der erste Song der Platte, „Burn It”, macht klar: Es soll kein Stein auf dem anderen bleiben. Denn getreu dem Spruch „To destroy is to create” muss das Alte erst weichen, bevor etwas Neues entstehen kann. Diese Schlagkraft zieht sich durch das gesamte Album – eine zerstörerische Wut, die am Ende keine Trümmer sondern Zusammenhalt schaffen will, eine düstere Zustandsdiagnose, die keine Hoffnungslosigkeit sondern Mut zur Tat vermitteln will.
Musikalisch tingeln Fever 333 durch einen ganzen Blumenstrauss an Genres, wobei im Vordergrund stets ein stark an Rage Against the Machine angelehnter Rapcore steht. Hinzu kommen Nu-Metal Elemente im Stil von Linkin Park, aber auch zeitgenössischer Trap. Wer hier nach Innovation sucht, braucht gar nicht weiterzuschauen, denn die ist nicht vorhanden. Die eigentliche (und einzige) Stärke von STRENGTH IN NUMB333RS liegt vielmehr im Titel der Platte selbst: In dem Gefühl von Zusammenhalt, Stärke und der Hoffnung auf Veränderung. Der revolutionäre Funken will dennoch nicht so recht überspringen.
VÖ: 18.01.2019, Roadrunner Records, https://fever333.com
Tracklist: … / Burn It / Animal/ Prey For Me/3 / One Of Us / Inglewood/3 / The Innocent / Out Of Control/3 / Am I Here? / Coup D’Etalk
Ohr d’Oeuvre: Burn It / Prey For Me/3 / One Of Us
Gesamteindruck: 6/10