Im Jahr 1993, als man dachte dass Quentin Tarantinos „postmodernes Klaukino“ (aus dem Claas Relotius Interview mit Bernard Herrmann im letzten Playboy) das größte Ding aller Zeiten wäre, kamen ein paar bekiffte New Yorker mit einem netten Crossover-Sound um die Ecke. Das Video zu ihrer zweiten Single und ihrem ersten (und größten) Hit „Scooby Snacks“ wurde dann direkt mal mit Tonausschnitten aus Filmen von QT ausgestattet. Das passte perfekt zum Sound der Band. Ihren künstlerischen Höhepunkt erreichte die Band mit der Veröffentlichung ihres zweiten Albums „100% Columbian“ und der Hitsingle „Love Unlimited“, in der Barry White Leben rettete. Die Platte enthielt damals den besten Bonghead-Score den man bekommen konnte.
Heute erscheint die erste Platte der Band seit 2012. Kein richtiges neues Album. Aber eine nette Ansammlung Neuinterpretationen klassischer Coversongs, Remixe und andere Raritäten aus ihren Einflüssen der letzten 20 Jahre. Quasi die Fortsetzung ihrer 1999er Compilation „Mimosa“. Deswegen auch „Another Momosa“. Genial, oder?
Eine Crossover-Band der 1990er Jahre bringt eine Platte mit Coverversionen und Neuinterpretationen raus – in der Theorie ein Worst Case Szenario. Die Jungs um Huey Morgan haben es aber gut hinbekommen. Klar, das Ganze klingt voll altbacken. Aber wenn man die FLCs früher mochte, kann man unbeschränkt zugreifen. Die Tom Petty Adaption „Mary Jane’s Last Dance“ ist sogar richtig knorke geworden.
VÖ: 18. Januar 2019 – Label: DiFontaine /Second Wave Music – Vertrieb: The Orchard / Sony
Tracklist: Rumble/Hello Again/ Going Down/ Daylight/ You Know How We Do/ Mary Jane’s Last Dance/ Southside/ Love Unlimited/ Whiter Shade Of Pale/ Warning/ The Truth/ Sunset
Ohr d’Oeuvre: Going Down/ Mary Jane’s Last Dance
Gesamteindruck: 7,0/10