Während die Ganzkörperthrombose-Socke Campino (jetzt britischer Steuerexperte) gerade mit einem pathetischen Konzertfilmchen versucht, in Konkurrenz zum neuen RAMMSTEIN-Album*, der xten Auflage von Brösels chauvinistischer und steinzeitlicher Kackscheiße aka WERNER RENNEN 2019**, den größten Batzen Kohle aus der Kernzielgruppe – den Fußballstadion-Zombies und Dorfdeppen der Nation (die auch in Großstädten zuhause sein können) – herauszulösen, haben die GOLDENEN ZITRONEN gerade die Tour zu ihrem 12. Album „More Than A Feeling“ begonnen.
*welches die Band, jetzt kurz vor ihren letzten Parteitagen und der anschließenden Auflösung, konsequenterweise als letztmöglichen Tabubruch mit einem Holocaust-Clip promotet – der selbstverständlich nur Ironie und ein wie immer halbgares Statement sein wird, dass die Band ja eigentlich trotz aller Provokationen natürlich zu „den Guten“ gehört – Fickt Euch!
**diesmal mit den BÖHSEN ONKELZ und SCOOTER (dort wünscht man sich eine Auflage von Ramstein 1988)
Mit dem gleichnamigen BOSTON-Song hat das Ganze wenig bis überhaupt nichts zu tun – außer dass die Produktion der Platte vielleicht zeitgeistig und sauber – nein, nicht glatt – wie nie zuvor klingt. Während Redaktionskollege Till Jacobi die Platte beim Erscheinen noch mit (für Zitronen-Verhältnisse) geradezu zurückhaltenden 7,5 Punkten (von 10) bewertet hat (und ich ihm dabei durchaus zustimmte), ist die Platte (für mich) jetzt nach mehreren Wochen in der Dauerrotation, doch noch einmal ziemlich gewachsen. Einige Stücke, wie das (im unten verlinkten Video doppelt ausgespielte) epische „Das war unsere BRD“, zählen musikalisch sogar definitiv zum Besten, was die Band jemals veröffentlicht hat. Auf „20 x 20“ wären sogar LCD SOUNDSYSTEM neidisch. Und „In der Schleife“ enthält so viele großartige Slogans (wie „Hat meine Gewaltmonopolfrage etwa eine Alkoholfahne“), dass mit diesen mindestens drei Newcomer jeweils die Songs ihrer Debütplatten betiteln könnten.
Wäre die Welt gerecht, könnten die GOLDENEN ZITRONEN mit ihrer Liedkunst locker ihr Dasein bestreiten und müssten dies nicht mit der Veröffentlichung von belanglosen Romanen („Die Jugend ist die schönste Zeit des Lebens“) oder Subventions-Theaterstücken (unterstützend) versuchen.
Deswegen kauft schnell noch ein Ticket für die erste Show in unseren Gefilden – morgen im Düsseldorfer zakk. Karten findet Ihr hier.
Fotocredit: Frank Egel