Humor haben sie ja – dieser BOHREN & DER CLUB OF GORE aus Berlin (Eigenauskunft am heutigen Abend). Heute ist ja auch Rosenmontag. Glaube die Bandmitglieder sind auch zu Teilen als Shoshonen verkleidet. Sehen kann man das nicht so gut. Die Christuskirche ist nämlich ziemlich abgedunkelt. Machen die ja immer so. Also der Club, nicht die Kirche.
Die Ansagen vor den Liedern – die Titel haben wie „Unrasiert“ oder „Still am Tresen“ – sind auch sehr gut. Eine ging in etwas so: “ Das nächste Lied handelt von den Menschen die wir alle kennen – von denen die einen Stock im Arsch haben. Schüchtern zu nüchtern und besoffen zu offen.“
Die Menschen die BOHREN kennen wissen Bescheid. Aber wie erklärt man den anderen die Musik? Auf Wikipedia steht, dass sie eine einzigartige Mischung aus Jazz, Doom Metal und Ambient produzieren würden. Aha. Die sympathischen Veranstalter von urban urtyp (unbedingt den Newsletter abonnieren – ihre Texte sind alleine schon das Abo wert und außerdem veranstalten die echt tolle Konzerte – und die Christuskirche ist als Location eh über alle Zweifel erhaben) haben in ihrem Text auch keine richtige Definition liefern können.
Also versuche ich es mal anders:
BOHREN machen die Musik für einen Film von David Lynch und Helge Schneider. Angelo Badalamenti macht gerade Urlaub und Helge hat keine Lust auf Filmmusik. Der Film (16 mm – schwarz/weiß) handelt von einem Serienmörder, der sich immer als freier Musikjournalist, bei seltsamen Konzerten im Ruhrgebiet, unter falschem Namen akkreditiert. Er verstrickt Personen, die während des Konzerts stören, weil sie zum Beispiel versehentlich (ja klar, versehentlich) gegen Flaschen treten oder ständig husten müssen in Gespräche, um ihre Namen herauszufinden. Manchen fährt er auch einfach nach den Konzerten hinterher. Hier gibt es dann tolle Autobahn-Szenen bei denen die Musik von BOHREN so richtig schön zum Einsatz kommt. Natürlich bringt er dann die Störenfriede ziemlich gemein um (den Flaschentretern schneidet er zum Beispiel ziemlich gerne die Achillesfersen durch – gut, das ist aus „Hostel“ geklaut – kam damals aber gut an). Manchmal stellt er sich dabei aber auch ziemlich dämlich an. Seine Namensrecherchen scheitern nämlich immer wieder an der Unordnung seiner Zettelsammlung oder er verwechselt die Etage der Wohnung potentieller Opfer. Am Ende wird er in der Bochumer Innenstadt vom Auto überfahren.
Genial, oder!? Den pitch ich jetzt mal. Film und Medienstiftung NRW feel free!
Kann man jetzt die Musik von BOHREN besser verstehen?